Dem Angeklagten werden 40 mutmaßliche Taten in der Zeit von Ende März bis Juni 2020 zur Last gelegt. Foto: Arne Dedert/dpa/Symbolbild
Dem Angeklagten werden 40 mutmaßliche Taten in der Zeit von Ende März bis Juni 2020 zur Last gelegt. Foto: Arne Dedert/dpa/Symbolbild

Wegen Drogenhandels in Millionenhöhe muss sich ein 30-Jähriger vor dem Berliner Landgericht verantworten.

Der Mann soll unter Nutzung des Krypto-Messengerdienstes Encrochat Kokain, Marihuana und Haschisch teilweise im zweistelligen Kilogrammbereich angeboten oder angefragt haben. Er habe durch die Taten einen Betrag von mehr als 1,15 Millionen Euro erlangt, heißt es in der Anklage.

Der Verteidiger erklärte zu Prozessbeginn am Freitag, sein Mandant gebe zu, dass er Nutzer eines Encrochat-Handys gewesen sei. Es sei dabei um Drogengeschäfte gegangen.

40 mutmaßliche Taten

Dem Angeklagten werden 40 mutmaßliche Taten in der Zeit von Ende März bis Juni 2020 zur Last gelegt. Hauptbeweismittel im Verfahren seien Chats, an die Ermittler gelangt seien, sagte der Vorsitzende Richter.

Der Verteidiger kündigte an, dass sich sein Mandant am zweiten Prozesstag am 29. April dazu äußern werde, „wie einzelne Chats zu verstehen sind“.

Millionen Daten abgeschöpft

Die Kryptierungssoftware galt zunächst als nicht entschlüsselbar und war deshalb bei Kriminellen sehr beliebt. Der Polizei in den Niederlanden und Frankreich gelang es dennoch im Frühjahr 2020, die Software zu knacken. Millionen geheimer Daten wurden abgeschöpft. Dies führte zu zahlreichen Verhaftungen in ganz Europa.

Der 30-Jährige wurde im Dezember 2021 in Berlin festgenommen. Für den Prozess sind bislang sechs weitere Tage bis Ende Mai vorgesehen.

Quelle: dpa