Ein Landwirt fährt mit seinem Trecker über ein Feld.
Ein Landwirt fährt mit seinem Trecker über ein Feld. Foto: Philipp Schulze/dpa/Symbolbild

Am 21. Januar 2023 muss in der Berliner Innenstadt mit Verkehrsbeeinträchtigungen wegen einer Großdemonstration gerechnet werden. Tausende Menschen und tonnenschwere Traktoren werden bei der Demo „Wir haben es satt“ anlässlich der Grünen Woche erwartet.

Ein breites gesellschaftliches Bündnis will am Samstag am Brandenburger Tor für eine schnelle Agrarwende demonstrieren. Das Bündnis „Wir haben es satt“ fordert faire Erzeugerpreise, Sozialleistungen, die ökologischen Konsum möglich machen, und mehr Ackerflächen für den Anbau menschlicher Nahrung statt für Futter.

Anlässlich der „Grünen Woche“ fahren ab circa 7 Uhr insgesamt drei Traktoren-Korsos mit jeweils 20 Fahrzeugen als Sternfahrt zum Brandenburger Tor. Es ist geplant, dass die Traktoren um 10 Uhr gemeinsam zu einer Kundgebung vor dem Auswärtigen Amt aufbrechen.

Route der Demo „Wir haben es satt“

Die Kundgebung dauert circa 30 Minuten und im Anschluss erfolgt die Rückfahrt zum Brandenburger Tor. Um voraussichtlich 12.30 Uhr startet eine Großdemonstration vom Brandenburger Tor über Ebertstraße, Hannah-Ahrendt-Straße, Willhelmstraße, Behrenstraße, Friedrichstraße, Reinhardtstraße, Konrad-Adenauer-Straße, Otto-von-Bismarck-Allee, Annemarie-Renger-Straße, Paul-Löbe-Allee, Heinrich-von-Gagern-Straße, Yitzhak-Rabin-Straße und Straße des 17. Juni zurück zum Brandenburger Tor.

Im Bereich Tiergarten und Mitte wird es zu zahlreichen Straßensperrungen und Verkehrseinschränkungen kommen. Die Straße des 17. Juni und Ebertstraße wird voraussichtlich ab circa 8 Uhr in beiden Richtungen zwischen Yitzhak-Rabin-Straße und Behrenstraße bzw. Scheidemannstraße voll gesperrt. Gegen 16 Uhr ist das Ende der Großdemonstration angekündigt.

10.000 Teilnehmer angemeldet

Am Samstagmorgen soll Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) zunächst um 10.15 Uhr eine bäuerliche Protestnote übergeben werden. Ab 12 Uhr soll dann am Brandenburger Tor demonstriert werden, die Abschlusskundgebung ist für 14.30 Uhr geplant. Bündnis-Sprecher Christian Rollmann sagte vorab, dass rund 50 Traktoren zur Demonstration in der Hauptstadt erwartet werden. Angemeldet wurden 10.000 Teilnehmer.

An der Initiative „Wir haben es satt“ sind Vertreter ökologisch und konventionell wirtschaftender Bauern, Natur-, Umwelt- und Tierschutzverbände sowie kirchliche Hilfswerke beteiligt. Zu den konkreten Forderungen gehört etwa die Absenkung der Mehrwertsteuer auf „klimagerechte Lebensmittel“.

Grüne Woche begann „blutrot“

Die Demonstration findet seit mehreren Jahren anlässlich der Agrarmesse Grüne Woche in Berlin statt, die seit Freitag für Besucher offen steht. Bis zum 29. Januar präsentieren rund 1.400 Aussteller aus Landwirtschaft und Lebensmittelindustrie ihre Produkte in den Berliner Messehallen, zugleich ist das Branchentreffen ein wichtiger Ort für den politischen Austausch über die Zukunft der Landwirtschaft.

Die Eröffnung der Grünen Woche startete am Freitag blutrot, weil Mitglieder der Organisation PETA sich mit Kunstblut übergossen, um gegen das „Greenwashing“ der Grünen Woche zu protestieren. Lesen Sie hier mehr dazu.

Text: dpa/red