Cem Özdemir bei einer Pressekonferenz
Cem Özdemir warnt vor steigenden Lebensmittelpreisen. Foto: imago / Christian Spicker

Die Kosten in Deutschland steigen immer weiter, viele Menschen stehen schon jetzt vor enormen Existenzproblemen.

Grünen-Politiker und Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir macht mit seinen aktuellen Prognosen leider keinen Mut. Er warnt vor noch höheren Kosten, insbesondere vor immer weiter ansteigenden Lebensmittelpreisen.

Cem Özdemir: „Vieles kommt erst noch“

„Wir müssen im Herbst und Winter mit Steigerungen rechnen, weil sich der Handel jetzt mit teurer Energie versorgen muss und die Preissteigerungen an die Kunden weitergereicht werden“, so Özdemir gegenüber der Zeitung „Rheinische Post“. „Vieles kommt leider erst noch.“

Es sind Worte, die ein flaues Magengefühl bescheren, doch naht vielleicht bald Hilfe? Özdemir hatte vor wenigen Wochen einen Vorstoß gewagt, die Mehrwertsteuer auf Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte zu streichen. Doch er scheiterte mit seinem Vorschlag.

Vorschlag zur Mehrwertsteuer-Senkung abgelehnt

Unverständlich für Özdemir. „Dass das aktuelle Mehrwertsteuersystem einmal grundsätzlich auf den Prüfstand gehört, darüber kann es nicht ernsthaft Streit geben“, erklärte der Grünen-Politiker. „Logik, Einfachheit und Nachhaltigkeit sind dabei die Stichworte. Da landet man dann schnell bei meinem Vorschlag.“

Er fügte hinzu: „Ich kenne die Gegenargumente, fehlende Zielgenauigkeit und hohe Kosten. Die Kritiker müssen dann aber auch sagen, was die bessere Alternative wäre, um Menschen zu entlasten.“

Doch wie machen sich die steigenden Lebensmittelpreise nun eigentlich bemerkbar? Fest steht: Discounter wie Aldi, Lidl und Co haben kräftig an der Preisschraube gedreht. Ein aktueller Vergleich des Verbraucher-Portals „Vergleich.org“ erstellte ein Ranking, das die Preissteigerungen von mehr als 50 Eigenmarkenprodukten in einem beliebigen Discounter aufzeichnet.

Lebensmittelpreise im Vergleich

Dabei fällt auf: besonders Bio-Butter ist teurer geworden. In einem Beobachtungszeitraum von März bis Mai verteuerte sich das Produkt von 2,29 Euro auf 2,99 Euro, in vielen Supermärkten liegt der Preis inzwischen sogar schon bei drei Euro. Mit einer Steigerung von 30,57 Prozent hat das Produkt also den größten Preiszuwachs zu verzeichnen.

Salami in Scheiben von der Eigenmarke, die in einer 130-Gramm-Verpackung im Regal liegt, kostet inzwischen statt 1,39 Euro jetzt schon 1,79 Euro, was einem Preisanstieg von 28,78 Prozent entspricht. Ebenfalls teurer geworden ist auch der Liter Milch: Vielerorts liegt der Preis dafür bereits bei über 1,20 Euro – so teuer wie nie zuvor.

Text: Sophia Völkel