Hitze-Maßnahmen
Temperaturen von bis zu 40 Grad sind in Berlin längste keine Seltenheit mehr. Bild: IMAGO/Stefan Zeitz

Temperaturen nahe der 40-Grad Marke, kaum Regen und Waldbrände machen der Berliner und Brandenburger Natur gerade schwer zu schaffen. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND Berlin) fordert nun einen Notfallplan von der Regierung.

Die Landesregierung, aber auch die Bezirke seien in der Verantwortung, Sofort-Maßnahmen beim Umgang mit Niedrigwasser, Dürre, Grundwassertiefständen und der Versorgung des Stadtgrüns mit Wasser zu beschließen. „Ein koordiniertes und zügiges Vorgehen ist dringend notwendig“, heißt es in einer Pressemeldung.

Derzeit befinde sich nicht nur der Grundwasserspiegel 20 bis 50 Zentimeter unter dem langjährigen Mittel. Die Bodenfeuchte als Indikator für eine ausreichende Wasserversorgung von Pflanzen habe bereits Mitte Mai alarmierende Tiefststände erreicht. Maßnahmen um den Grundwasserspiegel anzuheben, seien dringen notwendig.

Wasser effizient nutzen

Verena Fehlenberg, BUND-Wasserexpertin fordert: „Wegen der Klimakrise werden Trockenperioden häufiger und wiederholt auftreten. Das verfügbare Wasser muss daher so effizient wie möglich genutzt und in der Landschaft gehalten werden. Wir rufen die Verantwortlichen dazu auf, Flächen konsequent zu entsiegeln, und die Umsetzung der Schwammstadt, die auch das Wasser von Starkregen speichern kann, ernsthaft in Angriff zu nehmen. Es müssen Anreize für einen sparsamen Umgang mit Wasser gegeben und Dächer und Fassaden systematisch begrünt werden.“

Unter dem Begriff Schwammstadt (englisch Sponge-City) versteht man die Idee, Berlins Böden so zu entsiegeln und Flächen zu begrünen, dass sie Regenwasser aufsaugen wie ein Schwamm, speichern und wieder abgeben können, wenn Wasser benötigt wird. Die Idee wird unter anderem von den Berliner Wasserbetrieben unterstützt.

Regenfälle zu kurz

Ungezügelte Flächenversiegelung, die eine Grundwasseranreicherung verhindert, erhöhte Verdunstung durch höhere Temperaturen, geringere Niederschläge und gestiegene Wasserverbräuche wirken zusammen. Berlins Moore, Wälder, Flüsse, Seen und Feuchtbiotope trocknen aus und machen die Stadt und ihre Bewohner noch anfälliger für die Klimakrise.

Kurze, starke Regenfälle können da kaum etwas ausrichten, da der Boden das Wasser nicht aufnehmen kann. Lange Regenphasen sind aber nicht nur in diesem sehr trockenen Sommer eine Ausnahme.

Text: red/kr