Erkältungen, psychische Belastungen, Rückenschmerzen – der Krankenstand in der Hauptstadt war im vergangenen Jahr so hoch wie nie.
Laut der Techniker Krankenkasse (TK) erreichte der Krankenstand bei Berliner Erwerbstätigen im vergangenen Jahr eine neue Rekordhöhe: Im Schnitt betrug er 2022 knapp 5,1 Prozent. Das ist ein Anstieg von rund 29 Prozent gegenüber dem Vorjahr, als der Krankenstand mit nur 3,92 Prozent allerdings auch deutlich niedriger lag als 2020 (4,23 Prozent).
Statistisch betrachtet, fehlte damit im vergangenen Jahr jeder und jede Versicherte durchschnittlich an 18,45 Tagen wegen Krankheit am Arbeitsplatz.
Starke Zunahme bei Atemwegsinfekten
Den größten Anstieg gab es demnach bei den Atemwegserkrankungen, die damit auf Platz 1 der häufigsten Ursachen für eine Krankschreibung rückten: Hier wurden 2022 bei Berliner TK-Versicherten rund 4,56 Fehltage verzeichnet. Ein Jahr zuvor waren es nur 1,69 Tage.
Aber auch die Krankmeldungen wegen psychischer Erkrankungen nahmen leicht zu. An Platz 3 der Diagnosen lagen Beschwerden des Muskel-Skelett-Systems mit 2,38 Tagen (2021: 2,37 Tage).
„Nach zwei Jahren mit auffallend niedrigen Krankenständen hat es 2022 leider besonders viele Menschen mit Erkältungskrankheiten erwischt. Hoffentlich behalten die Experten des RKI recht damit, dass der Höhepunkt der Grippewelle inzwischen überschritten ist“, sagt Susanne Hertzer, Leiterin der TK in Berlin und Brandenburg, zu den aktuellen Zahlen.
Text: red