Strandbad_Tegel
Strandbad_Tegel

Die jahrelange Hängepartie könnte bald beendet sein.

Mit dem Ende der Badesaison 2016 endete vorerst auch die Geschichte des beliebten Strandbads Tegel. In den letzten Jahren standen die Badegäste an vielen heißen Sommertagen vor verschlossenen Toren. Nun könnte das Strandbad Tegel womöglich bereits im kommenden Sommer wieder für die Badegäste geöffnet werden.

Die Suche der Berliner Bäder-Betriebe nach einem privaten Betreiber war erfolgreich, verlautete zum Wochenbeginn aus CDU-Kreisen. Demnach soll ein Erbbaurechtsvertrag auf 40 Jahre geschlossen werden. Wer genau den Zuschlag bekommen hat, blieb zunächst offen.

Schmerzlich vermisst

„Es ist die lang ersehnte Nachricht für alle Reinickendorfer, die ihr Strandbad Tegel schmerzlich vermisst haben“, so der CDU-Bezirksverordnete Felix Schönebeck. „Auf unsere tatkräftige Unterstützung, vor allem mit Ideen und Konzepten, können sich die Betreiber verlassen.“

Doch es müsse auch Unterstützung vom Land Berlin geben. Schönebeck: „Die Bedingungen für einen Betreiber sind nach wie vor schlecht. Es gibt keine Bus-Anbindung, der Parkplatz ist zu klein, die Gebäude sind marode. Viel zu lange hat man das Strandbad Tegel dem Verfall preisgegeben.“

Senat soll zahlen

Der CDU-Abgeordnete Tim-Christopher Zeelen kritisiert vor allem die jahrelange Untätigkeit des Senats. „Hier wurde in den vergangenen Jahren kein Euro investiert und letztlich vollendete Tatsachen geschaffen, indem man die Abwasseranlage mit Beton verfüllt hat. Viele Jahre, in denen das Strandbad verfiel, der bauliche Zustand immer schlechter wurde und die Kosten für die Instandsetzung von Tag zu Tag stiegen.“ Der rot-rot-grüne Senat müsse finanzielle Unterstützung bei der Instandsetzung der Abwasserrohre und der Gebäude leisten, so Zeelen. 

Letzteres lehnt der SPD-Abgeordnete Jörg Stroedter ab: “Wenn die Bäderbetriebe und das Land Berlin all diese Investitionen selber vornehmen würden, könnten sie selbst das Strandbad Tegel betreiben und bräuchten keinen Investor.” Stroedter bezeichnet die Ankündigung der CDU als voreilig. Zwar hätten Senat, Berliner Immobilienmanagement GmbH und Berliner Bäderbetrieber nach dem Ende des Bewerbungsverfahrens einem Kandidaten einen Vertrag in Aussicht gestellt. Dies sei aber noch keine rechtsgültige Vereinbarung.

Der Corona-Faktor 

Eine Wiedereröffnung des Strandbades Tegel im kommenden Sommer sei “sehr unwahrscheinlich”, eher sei von einem Termin im Jahr  2021 auszugehen. Stroedter: “Ungeklärt sind die Investitionen und nicht zuletzt haben wir eine Corona-Krise, von der wir nicht wissen, wann sie beendet sein wird.”

Datum: 2. April 2020. Text: Redaktion. Archivbild: I Love Tegel e.V.