Die Plexiglas-Boxen sollen ein sicheres Abstellen von Rädern vor Wohnhäusern ermöglichen. Die Linke-Fraktion bemängelt den hohen Mietpreis der Abstellflächen.

Die Abstellmöglichkeiten für Fahrräder in den Berliner Hinterhöfen sind oftmals rar – und selten überdacht. Fahrradgaragen sollen Abhilfe schaffen. Neun dieser überdachten, abschließbaren Garagen wurden nun in Charlottenburg-Wilmersdorf von der Berliner Senatsverkehrsverwaltung und dem Bezirksamt im Kiez um den Klausenerplatz eröffnet. „Die neuen Radgaragen dienen – Vorbildern aus London, Rotterdam und Hamburg folgend – interessierten Anwohnerinnen und Anwohnern dazu, ihre Fahrräder wettergeschützt, komfortabel und gesichert in der Nähe der eigenen Wohnung abstellen zu können, auch wenn die Wohnhäuser dies wegen ihres Alters oder der baulichen Strukturen nicht möglich machen“, heißt es dazu von der Behörde.

Kritik an Mietpreis der Garagen

Die Standorte der neun Radgaragen, die insgesamt 50 Plätze bieten, wurden vorab durch Anwohnende in einem Online-Beteiligungsverfahren auf der Plattform mein.Berlin ausgewählt und anschließend mit Finanzierung des Landes Berlin vom Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf aufgebaut. Die geschützten Abstellflächen, die auf ehemaligen Parkplätzen aufgebaut wurden, sorgten neben viel Lob aber auch für Kritik. So bemängelt die Linke-Fraktion im Bezirksparlament den Preis für die sicheren Parkplätze. Die können für neun Euro im Monat, also 108 Euro im Jahr, angemietet werden. Der Ansatz stimme, erklärt die Fraktion bei Twitter, „aber warum sollen Radfahrerinnen dafür 108 Euro zahlen, wenn ein Auto nebenan kostenlos auf gleicher Fläche steht? Unsoziale Preisgestaltung: öffentlicher Raum als Privatgarage nur für Privilegierte?“.

Die Garagen sind vor allem für normale Stadträder geeignet. Lastenfahrräder, Tandems und Ähnliches passen hingegen nicht in die Plexiglas-Boxen.  

Datum: 7. Mai 2021, Text: kr/red., Bild: SenUVK