Gemeindeleben: Die Philipp-Melanchthon-Kirche feiert ihren runden Geburtstag.
Markant erhebt sich der Turm der Philipp-Melanchthon-Kirche an der Ecke Hertastraße/Kranoldstraße aus dem Häusermeer. Mit einem Festgottesdienst wird am 22. Mai die Fertigstellung des Gotteshauses vor 100 Jahren gefeiert.
Bewegte Geschichte
Die seit 1991 denkmalgeschützte Philipp-Melanchthon-Kirche und ihre Gemeinde blicken auf eine bewegte Geschichte zurück. Darin spiegelt sich die Zeit der Industrialisierung und der Gründerzeit wider, als das Quartier einen massenhaften Zuzug erlebte und die Evangelische Stadtkirchengemeinde Neukölln mit mehr als 200.000 Mitgliedern zu einer der größten Großstadtgemeinden Deutschlands avancierte. Der Bau der Kirche lässt sich bis 1904 zurückverfolgen. Die Grundsteinlegung war am 24. April 1914, die Einweihung am 23. Mai 1916. Im Ersten Weltkrieg wurden die Bronze-Glocken für Rüstungszwecke konfisziert und eingeschmolzen. 1923 wurde ein neues Geläut aufgezogen, so das Internetlexikon Wikipedia. 1943 wurde die Kirche bei einem Luftangriff schwer beschädigt. Durch Artilleriebeschuss wurde sie gegen Kriegsende vollends unbenutzbar. 1948 begann der Wiederaufbau. Zwischen 1990 und 1992 wurden Kirche und Gemeindehaus außen und innen saniert.
Die Evangelische Fürbitt-Melanchthongemeinde, zu der die Kirche gehört, zählt laut Kirchenkreis derzeit 5.269 Mitglieder. Die Mitgliederzahl sei stabil, darin drücke sich der Wandel der Bevölkerungsstruktur in Nord-Neukölln aus: Durch den anhaltenden Zuzug gebe es mehr Jüngere und mehr Mitglieder der Evangelischen Kirche im Kiez. Der Festgottesdienst beginnt um 14 Uhr. Danach gibt es einen Vortrag über die Geschichte der Kirche und ein Programm für Kinder, heißt es in einer Ankündigung.
Nils Michaelis / Bild: Kirchenkreis Neukölln, Gerald Zabel