Kreiselbrücke TVO

Die Tangentialverbindung Ost zwischen Marzahn und Köpenick bereitet Bau- und Kostenprobleme.

Sie war schon zu DDR-Zeiten geplant. Während der 1990er-Jahre kam das Vorhaben, zwischen Marzahn und Köpenick eine weitere Straße zu bauen, endlich in Gang. Doch weil die Pläne auf politischen Druck mehrmals geändert wurden, gab es beim Projekt Tangentialverbindung Ost (TVO) immer wieder Verzögerungen.

Jetzt wurde bekannt, dass eine zusätzliche Komplikation hinzugekommen ist. Nach dem Willen der rot-rot-grünen Koalition sollen neben der neuen Nord-Süd-Straße künftig S-Bahn- oder Regionalzüge verkehren – auf der sogenannten Nahverkehrstangente (NVT). Doch damit das möglich wird, müssten Abschnitte des Berliner Außenrings, der heute in diesem Bereich verläuft, neu gebaut werden.

Neue Schienen werden notwendig

Vorgesehen ist nun, dass der bestehende zweigleisige Außenring zur NVT erklärt wird und deren Verkehr aufnimmt, sagte eine Sprecherin der Senatsverkehrsverwaltung. Für Güter- und andere Züge, die heute dort verkehren, sollen nebenan neue Schienen verlegt werden. Für die insgesamt vier Gleise stünden ausreichend Flächen zur Verfügung. Zwischen der NVT und der TVO werde ein Mindestabstand von elf Metern plus sechs Meter für die Böschung eingehalten. Allerdings gebe es noch einiges zu klären, sagte Alexander Kaczmarek, Konzernbevollmächtigter der Bahn. „Etwa, ob die Trassierungsvorstellungen der Senatsplaner mit unseren Anforderungen übereinstimmen.“

Überflüssige und teure Straße?

Im Senat werde so getan, als ob das alles „nicht so wild sei und preiswert zu haben wäre“, sagte Matthias Dittmer von den Grünen, der die geplante Straße für klimaschädlich und überflüssig halten. „In Wahrheit verdoppeln sich die Kosten.“ Zuletzt wurde das Projekt TVO auf 155 Millionen Euro beziffert.

Dieser Beitrag entstand mit Unterstützung der Berliner Zeitung. Den Originalartikel finden Sie hier. 

Datum: 18. September 2020, Text: Peter Neumann, Bild: Kolb und Ripke Gesellschaft von Architekten mbH