Nach der Friedrichstraße soll eine weitere Einkaufsmeile autofrei werden – zunächst für einen Tag.
Berliner Bürger planen für den 10. Oktober einen autofreien Aktionstag in der Tauentzienstraße in Charlottenburg. „Auch dort wollen wir zeigen, was eine Straße dieser Art sein könnte: eine Flaniermeile, auf der Menschen entspannt unterwegs sein können“, erklärt Matthias Dittmer vom Bündnis „Stadt für Menschen“. Am zweiten Oktober-Sonnabend soll ein Teil der wichtigsten Einkaufsstraße im Herzen der City West nur noch für BVG-Linienbusse befahrbar sein. Außerdem soll es die Möglichkeit geben, Pedelecs, E-Scooter und andere elektrische Vehikel auszuprobieren. Alle anderen Kraftfahrzeuge werden über die Lietzenburger Straße umgeleitet. Die Sperrung des Tauentziens soll an der Einmündung der Rankestraße beginnen und zwei oder drei Blöcke Richtung Osten reichen.
Zustimmung und Skepsis
Der Senat äußerte sich positiv zu der Aktion. „Wir begrüßen es, wenn Initiativen aus der Stadtgesellschaft mit Aktionen zeigen, wie der Straßenraum in der Stadt anders genutzt und erlebt werden kann“, sagte Dorothee Winden, Sprecherin der Verkehrssenatorin Regine Günther (parteilos/für Grüne). Doch es gibt auch skeptische Reaktionen. Eine kurzzeitige Straßensperrung wäre nicht sinnvoll, sagte Klaus-Jürgen Meier, Vorstandsvorsitzender der AG City. Einzelaktionen dieser Art „können nichts bringen“ – außer Stress. Sie wären auch kundenfeindlich. Wichtiger wäre es, die Charta City West 2040 umzusetzen, die auf einem Gesamtkonzept basiere, mahnte Meier. Dieses sieht unter anderem vor, den Nahverkehr zu bevorzugen und den Fuß- und Radverkehr zu stärken.
Dieser Beitrag entstand mit Unterstützung der Berliner Zeitung. Den Originalartikel finden Sie hier.
Datum: 22. Juli 2020, Text: Peter Neumann, Bild: imago images/Andreas Gora