Brücke über die Schönhauser Allee
Lkw bis 16 Tonnen dürfen die alte Brücke noch befahren

Pankow: Lkw mit mehr als 16 Tonnen Gewicht dürfen nicht mehr die Brücke an der Schönhauser Allee nutzen.

Die Hinweise, die Lastkraftwagen über 16 Tonnen dazu bringen sollen, über Wisbyerstraße und Prenzlauer Allee Richtung Innenstadt zu fahren, sind leicht zu übersehen. Kein Wunder, dass der eine oder andere schwere Brummer immer noch die Brücke über den Bahnsteigen des S-Bahnhofs Schönhauser Allee befährt. Und das trotz der Anordnung des Senatsverkehrsverwaltung, dass die Brücke seit 8. Juni für Lkw über 16 Tonnen gesperrt ist.  Der sonstige Autoverkehr, die Straßenbahnen und Busse sowie Fußgänger und Radfahrer dürfen das eigentlich “unsichtbare” Bauwerk weiter nutzen.

Schwere Last

Die in ihren ältesten Teilen bereits 1888 errichtete Brücke überquert am S-Bahnhof Schönhauser Allee die Gleisanlagen der Deutschen Bahn und trägt mit der Hochbahntrasse der U-Bahn zugleich auch eine schwere Last. Bei den regelmäßig stattfindenden Statikmessungen wurde im vergangenen Jahr festgestellt, dass die Gleis-Querung dabei ist, ihren Geist aufzugeben. Im November vergangenen Jahres kündigte die Senatsverkehrsverwaltung schon für den Beginn des Jahres 2020 ein Fahrverbot für schwere Lkw an.

Mittlere Staus

Die Verschiebung der Brücken-Sperrung für schwere Lkw auf den jetzigen Zeitpunkt scheint insofern ungücklich, da gerade auch die Fahrbahn der Brücke am S-Bahnhof Prenzlauer Allee saniert wird und aus diesem Grunde nur auf einer Seite für die Querung in beide Richtungen genutzt werden kann. Das führt bislang auch ohne die Verkehrsumleitungen aus Richtung Schönhauser Allee vor allem morgens und am späten Nachmittag schon zu mittleren Staus. Das Ausweichen auf die Dunckerstraße, um hier die Brücke zu nutzen, sollen Durchfahrverbots-Schilder verhindern. Doch ob das alles Anlieger sind, die dort entlangfahren, wird bislang nicht kontrolliert.

Komplexe Angelegenheit

Die Bauarbeiten rund um einen Brückenabriss sollen 2024 beginnen und insgesamt sechs Jahre dauern. Schon im Haushalt 2020/2021 sind unter anderem für Planungsleistungen 21 Millionen Euro eingestellt worden. Das gesamte Projekt erweist sich als hochkomplex, denn nicht nur S- und U-Bahn, sondern auch Straßenbahn (Linie M1) und Bus sind betroffen. Ganz zu schweigen vom Individualverkehr auf dieser viel befahrenen Ein- und Ausfallstraße.

Datum: 9. Juni 2020, Text: Manfred Wolf, Bild: Ulf Teichert