Teenagers at summer music festival in crowd taking selfie, enjoying themselves

Bühnenprogramm in Spandau wieder ab 1. Juni / Komplettsanierung wird vorbereitet.

Ein deutliches Besucherplus und sichere Fördermittel für dringende Sanierungsarbeiten: Die Freilichtbühne an der Zitadelle startet unter vergleichsweise günstigen Voraussetzungen in die 98. Saison. Dennoch bleibt einiges zu tun.

Das Konzert der Band „More Town Soul“ am 1. Juni, um 20 Uhr, bildet den Auftakt für den Veranstaltungsreigen auf dem Gelände Am Juliusturm 62. Beliebte Dauerbrenner dürften auch in diesem Jahr die Konzerte der Reihe „Umsonst & Draußen“ sein. Jeweils am Sonntag um 11 Uhr werden neben „alten Bekannten“ auch Neuzugänge zu hören sein. So werden zum Beispiel das Ukulelen-Ensemble „Uke Academy“ (30. Juni), die niederländischen Gäste der „Harmonie EMM Budel“ (7. Juli) sowie die „Dixie Brothers“ (14. Juli) erstmalig dabei sein. Der absolute Favorit der letztjährigen Publikumsumfrage sei das Lietzeorchester gewesen, das deshalb ebenfalls wieder, und zwar am 25. August, konzertieren wird. Darüber hinaus stehen unter anderem ein Poetry Slam, Comedy und eine Michael-Jackson-Tributeshow auf dem Programm.

Die 1921 eröffnete Anlage ist in die Jahre gekommen. Bild: Kulturhaus Spandau

Hoher Investitionsbedarf

Die Freilichtbühne verfügt über 600 Plätze. Im vergangenen Jahr zählte sie rund 28.000 Gäste. Das waren 14 Prozent mehr als im verregneten Sommer im Jahr zuvor. Die Gesamtauslastung der Bühne lag nach Angaben der Leitung bei mehr als 60 Prozent. Betrachtet man nur die Reihe „Umsonst und Draußen“, betrug sie 88 Prozent. Die denkmalgeschützte Freilichtbühne wurde 1921 auf dem Gelände der ehemaligen Stadtgarnison gegründet und ist eine der ältesten Anlagen ihrer Art in Deutschland.

Seit 1998 veranstaltet das Kulturhaus Spandau hier in Kooperation mit dem Magma Theater Spandau e.V. ein breitgefächertes Programm aus Konzerten, Theater, Musicals und Shows, seit 2000 wird die Bühne im Sommer durchgehend mit wachsenden Zuschauerzahlen bespielt. Doch unübersehbar ist das Ensemble an der Zitadelle in die Jahre gekommen. Um die Funktionsfähigkeit der Spielstätte zu erhalten, waren in den letzten Jahren an einigen Stellen verstärkt Reparaturarbeiten notwendig. Die Gebäude sind laut einer behördlichen Einschätzung insgesamt sanierungs- und modernisierungsbedürftig, dies gilt gleichermaßen für Sanitärbereich, Garderoben, Zuschauerbereich.

Mehr Komfort

„Das Hauptproblem in der Freilichtbühne ist, dass die zeltförmige Überdachung, die Pate für das Logo der Freilichtbühne stand, zu klein ist“, heißt es in dem Schreiben. „Das vorhandene Bühnendach ist für die ursprüngliche Bühne entworfen worden, die rund fünf Meter kürzer war. Das führt dazu, dass das vom Bühnendach ablaufende Wasser direkt auf die Spielfläche herunterkommt.“ Außerdem reiche die derzeit vorhandene Überdachung nicht aus, um größere Künstlergruppen vor Regen oder zu starker Sonneneinstrahlung zu schützen.

Nachdem der Sturm Xavier vor der Saison 2018 bereits die Baumreihen in der Freilichtbühne gelichtet hat, und mit den sich daraus ergebenen Schäden eine Instandsetzung der Bühnenanlage forciert hat, sind ganz aktuell Mittel aus dem städtebaulichen Denkmalschutz für eine Komplettsanierung der historischen Freilichtbühne bewilligt worden. Zunächst soll der Vorplatz der Freilichtbühne umgestaltet werden. Auch im Catering- und Toilettenbereich soll sich etwas tun. 53.000 Euro sollen in diesen ersten Teil der Sanierung fließen, der bis zum 100-jährigen Bestehen des Open-Air-Theaters im Jahr 2021 abgeschlossen sein soll. Ziel ist, dass sich Nutzbarkeit und Aufenthaltsqualität des Eingangsbereichs erhöhen, auch die Barrierefreiheit soll sich verbessern.

Datum: 29. Mai 2019. Text: Redaktion. Bild: Getty Images Plus/iStock/Halfpoint