Ältestes Gebäude in Wilmersdorf erhält endlich Finanzspritze zur Instandsetzung.
Vielen Menschen im Bezirk liegt das Schoeler Schlösschen – immerhin das älteste Haus in Wilmersdorf – am Herzen. Und doch ist das Gebäude seit Jahren ungenutzt. Dem Bezirk fehlt es schlicht an Geld, um eine Sanierung voranzutreiben. Doch jetzt gibt es überraschend Fördergeld vom Bund. „Rund 1,6 Millionen Euro erhält das Schoeler Schlösschen zur Sanierung und Umnutzung des ältesten Wohnhauses Wilmersdorfs“, erklärte Bundestagsabgeordneter Klaus-Dieter Gröhler nach der Sitzung des Haushaltsausschusses, bei dem rund 300 Millionen Euro für das Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur freigegeben wurden. Gröhler hatte vor zehn Jahren bereits als Baustadtrat damit begonnen, das marode Schlösschen zumindest von außen zu ertüchtigen. Doch für den ebenfalls nötigen Innenausbau blieb damals kein Geld mehr übrig.
Seitdem fanden hier keine Sanierungsmaßnahmen mehr statt. Und das obwohl alleine dreimal Lottomittel für eine Wiederbelebung des leer stehenden Schlösschens an der Wilhelmsaue beantragt wurden. Nun endlich wird das Haus instandgesetzt. „Die Bundesmittel helfen, das Haus auch innen auszubauen, um es anschließend zu nutzen“, so Gröhler. Der nächste Schritt ist jetzt, ein Konzept zur kulturellen Nutzung des Gebäudes zu erarbeiten. Auch darüber hatte es in der Vergangenheit oftmals Meinungsverschiedenheiten zwischen Bezirksamt und der Bürgerinitiative (BI) Schoeler Schlösschen, die sich für ein selbstverwaltetes soziokulturelles Zentrum mit unabhängiger Programmgestaltung einsetzt – und auf mehr Unterstützung seitens des Bezirks hofft. „Obwohl eine Selbstverständlichkeit in der Demokratie, findet kein Diskurs über eine nachhaltige Lösung für den Bezirk mit den Einwohnern statt“, bemängeln sie in einem öffentlichen Beitrag auf ihrer Internetseite. Kulturstadträtin Heike Schmitt-Schmelz (SPD) plant das Schlösschen ausschließlich vom Bezirksamt bespielen zu lassen. Das Konzept solle sich aber von den anderen Kultureinrichtungen im Bezirk unterscheiden. Sie hat bereits einen Workshop angekündigt, in dem alle Interessierten ihre Ideen und Wünsche für das geschichtsträchtige Gebäude einbringen sollen. Auch die Mitglieder der BI Schoeler Schlösschen wollen anwesend sein.
Datum: 18. April 2019, Text: Redaktion, Bild: imago images / Jürgen Ritter