Gebrauchskünstler aus Berlin präsentieren sich vom 6. bis 9. Dezember im
Deutschen Historischen Museum.
Manche Menschen müssen erst einen Umweg gehen, ehe sie ihre Bestimmung finden. Wie Max Korn zum Beispiel. Eigentlich war klar, was er mal werden sollte – oder wollte. Immerhin eröffneten seine Eltern – Anne und Gerd Korn – 1969 ihre erste Goldschmiedewerkstatt in der Weißenburger Straße in Spandau. Von allen Beteiligten war Sohn Max am wenigsten klar, dass er mal in den Fußstapfen seiner Eltern wandeln würde.
Erst musste er eine Zimmermann-Lehre absolvieren, die er nicht zu Ende brachte. Dafür gelang ihm die Ausbildung zum Zweiradmechaniker, ehe sich der heute 43-Jährige doch noch entschied, sich von den Eltern zum Goldschmied ausbilden zu lassen. Als Anne und Gerd Korn 2008 die Schmiedehämmer an den Nagel hängten, eröffnete Sohn Max – gemeinsam mit Kollegin Liv Nilsson – seine eigene Ladenwerkstatt in der Türrschmidtstraße in der Spandauer Altstadt. Interessierte sind herzlich willkommen, den beiden Kreativen über die Schulter zu schauen beziehungsweise sich in Workshops ein eigenes Schmuckstück zu „basteln“.
Erlesene Geschenke
Wer es jetzt vor Weihnachten nicht mehr nach Spandau schafft, sollte sich zwischen dem 6. und 9. Dezember Zeit nehmen, die diesjährige Zeughausmesse für Angewandte Kunst zu besuchen. Diese Ausstellung ist eine tolle Gelegenheit, rund 90 hochklassige Künstler, Kunsthandwerker und Designer zu treffen, die Ihre Objekte präsentieren und verkaufen. Zugleich ist die Messe das Schaufenster der Angewandten Kunst. Neueste Trends und Entwicklungen zeigen sich hier.
Porzellan von Anna Badur |
Leuchte von Hendrike Roers |
Ring von Goldschmied Max Korn |
Strickmode von Fortschritt Berlin |
Mit der Messe ist der imposante Zeughaushof im Deutschen Historischen Museum, Unter den Linden 2, an den vier Tagen ein besonderer Ort für den Kauf von erlesenen Weihnachtsgeschenken. Auf der Zeughausmesse gibt es stilvolle Hüte, ausgefallene Keramik, außergewöhnlichen Schmuck, strahlende Glasobjekte und vieles mehr. Die benutzbaren Kunstgegenstände bestechen durch ihre ästhetische und konzeptionelle Qualität und sind vielfach preisgekrönt.
Starke Muster
Vor genau zehn Jahren stellten Christiane Grafe und Robert Löffler – sie Mode-, er Grafik-Designer – die erste Kollektion Strickmode ihres Labels Fortschritt Berlin vor. Äußeres Markenzeichen sind die zumeist starken Muster auf ihren Schals, Kleidern, Mützen und anderen Produkten. „Wir legen“, so die beiden Kreativen, „großen Wert auf die konsequente Auswahl unserer Muster, für die wir uns einerseits quer durch alle Zeitalter und Kulturkreise inspirieren lassen, die wir adaptieren, abändern und modernisieren oder für die wir freie Entwürfe zeichnen, die sich in die traditionellen Musterlinien harmonisch einpassen.“
Man lasse sich dabei unter anderem von alten Maori-Mustern, Bauornamenten aus Orient und Okzident, von japanischen Kimonos ebenso wie von Stilepochen wie Bauhaus und Konstruktivismus inspirieren. Grafe und Löffler arbeiten ausschließlich mit in Deutschland ansässigen Herstellern wie die Premium-Strickerei Petersheim im thüringischen Mühlhausen zusammen.
Eintritt acht, ermäßigt vier Euro, Jugendliche bis 18 Jahre frei,
inklusive aller Ausstellungen im Deutschen Historischen Museum.
Offener Abend am 8. Dezember, 18 bis 21 Uhr, mit freiem Eintritt.
Datum: 29. November 2018 Text: Ulf Teichert Bilder: Stefan Reinberger, Michael Zalewski, Hendrike Roers, Liv Nilsson, Simon Beckmann