2020 kommt Glanz in den Riviera-Saal – und der Umbau im Gesellschaftshaus soll starten.
Abgeblätterter Putz an den Wänden und der Decke, zentimeterdicke Staubschichten, großflächige Schimmelflecken, zugenagelte Fenster und ein Parkett mit mehr Löchern als Holz auf der Fläche – das ist der traurige Zustand des Ballsaales im einst so glanzvollen Riviera-Haus. Seit fast 30 Jahren schlummert hier das architektonische Kleinod seinen Dornröschenschlaf. Wo einst Palmen die hohen Wände schmückten, große vierbahnige Rundbogenfenster das Tageslicht üppig eintreten ließen und verzierte Nischen, Giebel und Säulen das prächtige Tanzparkett auf allen Seiten umschlossen, hat der Verfall schon längst Einzug gehalten. Damit soll bald Schluss sein. Geht es nämlich nach den Plänen von Amt und Bauträgern, könnte das Riviera-Haus auf dem Areal in der Grünauer Regattastraße bald wieder im üppigen, historischen Glanz erstrahlen.
Anträge sind genehmigt
Die Errichtung einer Seniorenwohnanlage auf dem weiträumigen Gelände neben den historischen Gebäuden soll dabei die Voraussetzungen schaffen. „Die Bauanträge sind gestellt, ein Bauvorbescheid mit dem Titel „Neubau einer Seniorenanlage und kleiner Gastronomie unter Erhaltung des historischen Ballsaales Riviera“ ist seit Februar 2017 erteilt“, erläuterte Bezirksbürgermeister Oliver Igel (SPD) den derzeitigen Sachstand auf der Jahrespressekonferenz Ende Februar. Unter Berücksichtigung aller denkmalpflegerischen Prämissen könne der Baustart für das Gesamtprojekt noch in diesem Jahr erfolgen.
Riviera-Saal wird saniert
Mit einem Investitionsvolumen von rund 60 Millionen Euro wird die Terragon AG dann rund 200 hochwertige Eigentumswohnungen als Seniorenwohnanlage auf dem Gelände in insgesamt vier neuen Gebäuden sowie im dann sanierten Gesellschaftshaus bauen. Mit zum Geschäft gehört die Verpflichtung der Terragon, den Ballsaal des „Riviera“ zu sanieren, der dann als Gastronomie- und Veranstaltungsraum öffentlich nutzbar sein wird. Der prächtige historische Saal im Gesellschaftshaus wird hingegen dem Umbau mit den Seniorenwohnungen zum Opfer fallen. Auch für diesen Teil der Maßnahme gilt der Bauvorbescheid vom Anfang des Jahres.
Gut integriert
Auch der Uferweg entlang der Dahme soll frei zugänglich ausgebaut werden und von der Regattastraße erreichbar sein. „Die Öffnung der Wohnanlage nach außen war uns von Beginn an ein wichtiges Anliegen, da ihre künftigen Bewohner das Kommen und Gehen von Besuchern schätzen und als Bereicherung ihres Alltags empfinden“, sagt Michael Held, Vorstandsvorsitzender der Terragon AG zum Charakter des Projektes und ergänzt, „Die beiden Baudenkmäler sind dabei für uns ein guter Anknüpfungspunkt für das gesamte Wohnprojekt.“
Untersuchungsergebnisse werden in einer Ausstellung präsentiert
Restaurator Ulrich Schneider war in den vergangenen Monaten vom Denkmalschutz beauftragt worden, die Substanz der beiden historischen Gebäude zu untersuchen. Die Ergebnisse dazu werden im Mai 2018 in einer Ausstellung präsentiert. Eine Einschätzung der Sanierungskosten der historischen Häuser wird noch in Zusammenarbeit mit der oberen und unteren Denkmalschutzbehörde vorgenommen. Die Fertigstellung aller Gebäude des Projektes an der Grünauer Regattastraße ist für Ende des Jahres 2020 geplant.
Text Stefan Bartylla, Bild: Restaurator Ulrich Schneider