Vivantes-Krankenhaus in der Fröbelstraße wird bis Ende 2019 geschlossen.

Der eine oder andere Anwohner dürfte sich gewundert haben: Schön ruhig hier plötzlich! Kein Wunder, denn tatsächlich hat das Klinikum Prenzlauer Berg in der Fröbelstraße seit Anfang dieses Jahres nicht mehr den sogenannten Notfall-Status inne. Was nichts anderes heißt, als dass das Krankenhaus im roten Klinkerlook kein Anfahrpunkt mehr für Rettungswagen der Feuerwehr ist.

Absehbare Zeit.

Diese Entwicklung ist nur ein weiteres Zeichen dafür, dass die „Integration“ des Klinikums in den Vivantes-Standort im Friedrichshain weiter fortschreitet. Zwar steht hier weiterhin ein Ärzte- und Pfleger-Team zur Versorgung allgemeiner Notfälle zur Verfügung, doch das nur noch für eine absehbare Zeit. „Neben den Angeboten der niedergelassenen Ärzte“, so ist einer Pressemitteilung von Vivantes zu entnehmen, „stellt die Rettungsstelle im Vivantes Klinikum am Friedrichshain – Standort Landsberger Allee die notfallmedizinische Versorgung im Kiez sicher.“

Höhere Qualität.

Seit dem Beschluss des Klinikkonzerns im Jahr 2008, den Betrieb am Standort Fröbelstraße aufzugeben, haben Anwohner und besorgte Politiker immer mal wieder dagegen protestiert. Schließlich drohte nicht nur der Verlust der Rettungsstelle, sondern auch der der Fachbereiche Geriatrie, Innere Medizin, Gastroenterologie und Unfallchirurgie mit 41 Ärzten und mehr als 100 Pflegekräften. Doch gegen die Begründung, dass die Konzentration im Friedrichshain aufgrund des von der Senatsverwaltung für Gesundheit erstellten Krankenhausplans erfolgt, kam der Protest nicht an.

Zwar steht den Patienten nach wie vor das Medizinische Versorgungszentrum für Kinder zur Verfügung, doch die notfallmedizinische Versorgung zum Beispiel wird schon jetzt ausschließlich am Standort Landsberger Allee angeboten. Begründung von Vivantes: „Behandlungen sind nachweislich dort qualitativ besser, wo sie besonders häufig gemacht werden. Darum ist es sinnvoll, medizinische Behandlungen auf bestimmte Standorte zu konzentrieren.“

Gelände übernehmen.

Bis Ende 2019 möchte Vivantes die Fröbelstraße komplett aufgeben. Schon jetzt gibt es einen sogenannten „Geschäftsbesorgungsvertrag“ mit der Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM). Großes Interesse am ehemaligen Klinikgelände hat das benachbarte Bezirksamt. Das benötigt dringend mehr Räumlichkeiten und platzt aus allen Nähten. Pankow hat deshalb vorgeschlagen, den Krankenhaus-Standort ziemlich zügig in das Vermögen des Landes zu übernehmen und für die Nutzung durchs Amt zu ertüchtigen.

Text: Manfred Wolf, Bild: WikimediaCommons / Jochen Teufel