Senat stellt 22 Millionen Euro für die Bauarbeiten bereit.

Die Entscheidung ist gefallen: Marzahn-Hellersdorf wird sein prächtiges Rathaus am Helene-Weigel Platz sanieren. Viele Pläne hatte es in den vergangenen Jahren gegeben, damit das Ratsgebäude aus dem Jahr 1988 in einen zeitgemäßen und modernen Zustand gebracht werden kann. Die dafür notwendigen Investitionen von mehr als 22 Millionen Euro hätte der Bezirk jedoch nicht selbst aufbringen können. Noch in der vergangenen Legislaturperiode hatten Bezirksamt und Bezirksverordnetenversammlung daran gearbeitet, das Haus in die Zuständigkeit der landeseigenen Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM) zu übertragen, damit die es mit Landesmittel sanieren und danach an den Bezirk zurück vermieten würde. Ein Trick, der nun aber nicht mehr notwendig sein wird.

Finanzierung gesichert

Aufgrund von Zuweisungen aus dem Sondervermögen Infrastruktur der Wachsenden Stadt und der Errichtung eines Nachhaltigkeitsfonds (SIWANA) stehen dem Bezirk nun die erforderlichen Mittel zur Verfügung. „Mit einer entsprechenden Zuweisung von 22 Millionen Euro ist das Bezirksamt in der Lage, umgehend die konkreten Planungen zur Sanierung selbst auf den Weg zu bringen. Mit der denkmalgerechten Sanierung des Rathauses Marzahn wird das städtebauliche Ensemble am Helene-Weigel-Platz in seiner ursprünglichen Schönheit wieder hergestellt“, teilte Bezirksbürgermeisterin Dagmar Pohle (Die Linke) Anfang Februar mit.

Konkrete Planungen

Jetzt gehe es darum, die konkreten Planungen auf den Weg zu bringen. Mit der denkmalgerechten Sanierung sollen das städtebauliche Ensemble wieder hergestellt und zugleich die Arbeitsbedingungen der hier ansässigen BVV, ihrer Ausschüsse, der Fraktionen und der Beschäftigten der Verwaltung grundlegend verbessert werden. Dabei sind das undichte Dach, die stark sanierungsbedürftigen Toiletten sowie alle Leitungen für Strom und Wasser die dringendsten Baustellen im Rathaus.

Die Ausschreibungen für alle notwendigen Arbeiten sollen Mitte des Jahres starten. Für die eigentliche Instandsetzung und Modernisierung werden wohl mindestens drei bis vier Jahre benötigt. Derzeit arbeiten im Rathaus mehr als 340 Menschen. Diese müssen während der Sanierungszeit wahrscheinlich auf noch anzumietende Büroflächen ausweichen.

Ratskeller könnte wieder öffnen

Gewissermaßen als Bonbon erwähnte Bürgermeisterin Pohle schließlich noch zwei besondere Details des Marzahner Rathauses, die nach der Sanierung wieder zur Verfügung stehen könnten: Der Wiederbelebung des Standesamtes und einer zeitgemäßen Nutzung des ehemaligen Ratskellers sollte dann nämlich nichts mehr im Wege stehen.

Text: Stefan Bartylla, Bild: WikiCommons / Angela M. Arnold