Für die Anwohner des Mariendorfer Titliswegs hat der Zwischenfall seit Tagen erhebliche Folgen.
Eine Panne bei Bauarbeiten hat schwerwiegende Folgen für die Bewohner von 21 Häusern in Mariendorf: Versehentlich geriet Flüssigbeton in einen Abwasserkanal – und verstopfte die Leitungen. Duschen, spülen, auf die Toilette gehen: alles nicht möglich.
Erheblicher Schaden
Der Schaden für die Anwohner des Titliswegs am Mariendorfer Damm entstand offenbar bei den Bauarbeiten für ein neues Einzelhandels- und Ärztezentrum, das in unmittelbarer Nähe entsteht. Wie genau der Beton in das Abwassersystem gelangte, dazu gab es bisher keine Informationen. Fest steht: Auf einer Länge von etwa 250 Metern sind die Leitungen komplett blockiert worden. Die Menge war dabei aber wohl gar nicht so groß: Der betroffene Kanal hat nur etwa 20 Zentimeter Durchmesser, eine relativ kleine Menge reichte also für den erheblichen Schaden, der angerichtet worden ist.
Hausanschlüsse dicht
Der Beton sei offenbar mit so hohem Druck ins System gepumpt worden, dass zum Teil auch die Hausanschlüsse, also die Leitungen von den Häusern zum Kanal, erneuert werden müssen, so ein Sprecher der Berliner Wasserbetriebe. Zum Teil sei die Masse bis in die Keller der Häuser gelangt. Insgesamt sind nach Angaben der Wasserbetriebe sechs Firmen gleichzeitig im Einsatz, um möglichst schnell die Ableitungen an 21 betroffenen Häusern wieder freizubekommen. Mit einem Spezialroboter wird die Hauptleitung vom Beton befreit. Dabei kommt Wasser mit hohem Druck zum Einsatz. Neun der Häuser haben vorläufig Abwasserhebeanlagen erhalten, da sie keinen Keller haben und die Leitungen ins Fundament eingelassen worden sind. Zwölf Häuser sollten komplett neue Ableitungsrohre bekommen, die bis zum Ende der Woche fertiggestellt worden sein sollten.
Vorläufig war ein Dusch- und Toilettencontainer für die betroffenen Anwohner aufgestellt worden. Berichten zufolge hatten nur wenige von ihnen das darüber hinausgehende Angebot angenommen, zeitweise in ein Hotelzimmer zu ziehen. Für den Schaden muss der Bauherr aufkommen.
Text: Redaktion, Bild: Wasserbetriebe