Bürgerverein packt Sanierung an – Ausstellung klärt über Geschichte auf.
Als sich im Jahr 2015 die Zeiger der Rathausuhr nach jahrelangem Stillstand wieder zu drehen begannen, herrschte zunächst große Freude in Friedrichshagen. Auch das Schlagwerk wurde wiederhergestellt. Das zarte „Pling“, zur halben und vollen Stunde, traf jedoch nicht nur auf begeisterte Ohren. Einige Anwohner fühlten sich im Schlaf gestört. Das Schlagwerk wurde daraufhin vorläufig deaktiviert.
Vielerlei Schäden
Nun hat sich der BürgerRathaus Friedrichshagen e.V. entschlossen, der Uhr mit einem technischen Extra neues Leben einzuhauchen. Eine Schaltanlage soll zukünftig zwischen 22 und sechs Uhr die Nachtruhe gewährleisten, den feinen Glockenklang aber wie erwünscht am Tage ertönen lassen. Der Verein hat aber noch Größeres vor: Für den Erhalt der Uhr ist es notwendig, das gesamte historische Stück inklusive Zifferblatt zu sanieren. „Das mechanische Turmuhrwerk der Berliner Firma C. F. Rochlitz aus dem Jahr 1898, das später elektromechanisch modifiziert wurde, weist diverse Schäden auf“, lässt der Verein wissen. „Damit sich alle Rädchen weiterhin drehen und die Kontakte funktionieren, ist zudem eine Generalüberholung mehr als überfällig.“
„Die Gesamtkosten sind schwer zu schätzen, wir gehen von 5.500 bis etwa 10.000 Euro aus“, sagt Vereinsmitglied Sigrid Strachwitz. Eine Summe, die kaum allein zu stemmen ist. Daher ruft der BürgerRathaus Friedrichshagen e.V. zu Spenden auf. Um eine Förderung durch Bezirk oder Land habe man sich bislang nicht bemüht. „Eine Ewigkeit lang gammelte die Uhr vor sich hin. Dass wir sie vor zwei Jahren wieder zum Laufen gebracht haben, war ein wichtiger Schritt“, blickt Strachwitz zurück. Nun ist die Gruppe bereit für die nächste Etappe. „Die Uhr ist für uns eine Herzensangelegenheit“, sagt sie.
Ab dem kommendem Monat haben Interessierte die Möglichkeit, sich in einer Ausstellung vor Ort eingehend über die Herkunft, den Betrieb und den aktuellen Zustand der Großuhr zu informieren. Vom 18. Februar bis 11. März dreht sich unter der Überschrift „Höchste Zeit“ im Galerieraum des Rathauses an der Bölschestraße alles um die historische Uhr. Die Schau wird am 17. Februar um 19 Uhr eröffnet.
Saal erweitert
Doch nicht nur am Giebel, auch im Inneren des Gemäuers hat sich in letzter Zeit viel getan. „Wir haben alles geschafft, was wir schaffen wollten“, sagt Tobias Apelt von der Rathaus Friedrichshagen Projekt GmbH zum Abschluss der Sanierungsarbeiten im vergangenen Jahr. Wichtige Vorhaben seien der Fahrstuhl und das neue Foyer gewesen. Bei einem Tag der offenen Tür konnten Besucher den umgebauten und erweiterten Saal besichtigen. „Offen sind noch die Sanierung des Ratskellers und für die Kita die Sanierung des Hofgebäudes sowie ein Neubau“, so Apelt.
Text: Red/nm, Bild: Sigrid Strachwitz