Kultur: Zwei Berlinerinnen haben sich für die Deutsche Meisterschaft der Maskenbildner qualifiziert.
Maria Ratzeburg von der Hasso von Hugo Maskenbildnerschule und Elisa Zarniko vom Deutschen Theater Berlin sind zwar noch in ihrer Ausbildung – aber bereits jetzt Meister ihres Fachs. Ihr Können wird sie Anfang April nach Düsseldorf führen, wo sie sich jetzt zur Deutschen Meisterschaft der Maskenbildner qualifiziert haben. Die jungen Frauen gehören damit zu den engagiertesten und vielversprechendsten Auszubildenden aus Opernhäusern, Theatern und Maskenbildnerschulen in der Hauptstadt und darüber hinaus.
Märchenhaft
In Düsseldorf werden sich Ratzeburg, Zarniko und Co am Meisterschaftsthema „Das Reich der Märchen“ abarbeiten; Schneewittchen, Rapunzel und Rumpelstilzchen lassen grüßen. Ratzeburg spielt das womöglich in die Karten, sie will vor allem jene Figur zum Leben erwecken, mit der sie auch bei ihrer Bewerbung für den Wettkampf Erfolg hatte: den bösen Wolf aus dem Märchen „Rotkäppchen“, in der Verkleidung der Großmutter. Besonders beeindruckt haben sie die sehr vielseitigen und aufwändigen Masken aus den Harry-Potter-Filmen – „zum Beispiel die Gesichtsprothesen der in der Bank arbeitenden Gnome finde ich toll“, sagt sie. Ratzeburger entschied sich nach dem Abitur bewusst gegen ein Studium und für die Ausbildung zur Maskenbildnerin. „Ich bin noch immer sehr froh über diese Entscheidung“, sagt sie rückblickend. Auch Elisa Zarniko, die zweite Nominierte aus Berlin, wollte nach dem Abi lieber kreativ mit ihren Händen und mit Menschen arbeiten als zu studieren. „Dieser Beruf lässt alles miteinander vereinen“, sagt die Friedrichshainerin. Anstatt zur Uni zu gehen machte sie Praktikas im Theater, in Werkstätten und im Malsaal bei Bühnenmalern und Plastikern. Das „Reich der Märchen“ setzt Zarniko mit dem Reich der Träume gleich. „Auch wenn es zu jedem Märchen Bücher und Bilder gibt, entstehen in jedem Kopf andere und neue Bilder“, sagt sie. Umso gespannter ist sie auch auf die Figuren und die Umsetzung der anderen Teilnehmer. Schon in ihrer Kindheit haben sie die Kiemen hinter den Ohren und die Schwimmhäute zwischen den Zehen bei Kevin Costner im Film Waterworld fasziniert.
Zwei Drittel geschminkt
Der Wettbewerb am 2. April, 14 Uhr, ist Teil der make-up artist design show, der Fachmesse für Maskenbildner und Visagisten in der Messe Düsseldorf. Die Kontrahenten müssen mindestens zwei Drittel des Gesichts schminken und mindestens ein Gesichtsteil verwenden. Die ersten drei Plätze sind mit Geldpreisen und Pokalen dotiert, die Siegerehrung erfolgt am Sonntag, 2. April, um 17 Uhr.
Daniel Seeger, Bild: Maria Ratzeburg