Sport: Bis 2025 soll eine echte Fußballarena für 55.000 Zuschauer gebaut werden.
Müssen Berlins Fußball-Fans bald nach Brandenburg fahren, um ihre Hertha siegen zu sehen? Tatsache ist, der Mietvertrag mit dem Olympiastadion läuft im Jahr 2025 aus. Dann plant Berlins Bundesligist den Umzug ins Umland. „Es gibt erste Überlegungen für den Standort eines neuen Stadions. Im Januar oder Februar werden wir die Ergebnisse öffentlich machen und genauere Details mitteilen“, sagt Hertha-Präsident Werner Gegenbauer.
Bis dahin werden schon mal einige Vorschläge diskutiert. Als bevorzugte Standorte sind Oranienburg im Norden, Stahnsdorf, Dreilinden oder Ludwigsfelde im südlichen Einzugsbereich der Hauptstadt im Gespräch. Auch der ehemalige Flugplatz Staaken oder der Flughafen Tegel sind Optionen. Die Chancen, dass das neue Stadion in Berlin gebaut wird, seien allerdings gering. Grund dafür ist der Platzmangel. Zunächst Mal ein Schock für die Berliner Fans, allerdings ist es nicht unüblich, dass Stadien nicht mitten in der Stadt gebaut werden. Der beste Beweis sind die Bayern mit ihrer Allianz Arena in Fröttmanning vor den Toren Münchens.
Ungern Reisen
Eines der wichtigsten Kriterien für die Standortwahl sei somit die Verkehrsanbindung, sagt Christoph Rasche, Professor für Sportökonomie an der Universität Potsdam, in einem Interview mit rbb|24. Ludwigsfelde und Oranienburg lägen am günstigsten. Sie sind an ein Autobahnkreuz und die Regionalbahn angebunden. Die Fans sind noch unterschiedlicher Meinung. Während sich die Brandenburger freuen, wollen Berliner Hertha-Anhänger ungern eine weite Anreise auf sich nehmen. Trotzdem seien sie gespannt auf die neue Stimmung in einem „echten“ Fußballstadion, so Lutz Hoppe, Vorsitzender des „Hertha BSC-Fan-Clubs“ zum rbb|24. Mit rund 55.000 Plätzen soll es kleiner sein als das Olympiastadion und schaffe somit eine fußball-typische Atmosphäre.
Marley Lackermann, Bilder: imago/Sven Simon