IGA-Gesicht: Manfred Krüger wird im kommenden Jahr für die Gartenausstellung werben.
Manfred Krüger ist 75 Jahre alt und ein richtig alter Hase im Film- und Model-Geschäft Der gelernte Fliesenleger und Ofensetzer hat seit seiner Pensionierung vor rund 15 Jahren schließlich bei zahlreichen Produktionen mitgemacht und ist bei allen Berliner Künstler-Agenturen bekannt, wie ein bunter Hund. Für den Film um die Flugzeugentführung in Mogadischu war er am Drehort in Casablanca dabei, für Quentin Tarrantinos „Inglorious Bastards“ drehte er im Jahr 2007 fünfzehn Tage lang in den Potsdamer Studios und auch beim Doku-Drama „Ende der Geduld“ über die Geschichte der Neuköllner Richterin Kirsten Heisig war er wochenlang als Statist gebucht. „Ich merke aber, dass ich so langsam in die Altenheimschiene bei den Agenturbuchungen gerate“, stellt Krüger inzwischen fest. Um so verwunderlicher der Anruf seiner Agentur Starbox im Sommer diesen Jahres. „Manne, machste Gärtner?“, hieß die lapidare Frage an den Komparsen-Haudegen. „Krüger macht alles. Hab ick schließlich jelernt“, so die Zusage im breitesten berlinerisch, die Manne Krüger parat hielt. Ein paar Tage später war es dann soweit. Im sogenannten Blue-Box-Verfahren wurden die Fotos mit Manfred Krüger „geshootet“: Großes Gesichtsporträt mit Sonnenbrille und ohne jegliche Kulisse im Kreuzberger Fotostudio. „Ick hatte da keene Ahnung, was die mit den Fotos anstellen wollten“, gesteht Krüger, der selbst in Ahrensfelde aufgewachsen ist und seit über dreißig Jahren in Britz ganz in der Nähe des Geländes der ehemaligen Bundesgartenschau wohnt. Jetzt im September gab es die Enthüllung des Geheimnisses um den Fototermin. Dreieinhalb mal zweieinhalb Meter groß sind die Plakatwände von denen nun sein Konterfei mit verspiegelter Sonnenbrille strahlt. Zusammen mit der Marzahner Mühle im Hintergrund wird das Motiv im kommenden Jahr für die Internationale Gartenausstellung 2017 deutschlandweit werben.
Die Reaktion
„Meine Frau hat gegrinst, als sie das sah und viele Freunde sind sogar etwas stolz“, erzählt Krüger, der verrät, dass es für diesen Job wesentlich weniger Geld gibt, als sich das viele vorstellen. „Für mich steht grundsätzlich der Spaß im Vordergrund. Und für die IGA zu werben ist natürlich eine tolle Sache. Ich habe mir selbst das Gelände zum Herbstfest angeschaut und bin völlig begeistert. Vor allem die Größenordnung ist ja beeindruckend“, erläutert Krüger, der in seinem Berufsleben dreißig Jahre lang als Strafvollzugsbeamter in der JVA Tegel tätig war. Noch immer besitzt der Rentner ein Grundstück in Ahrensfelde. „Dat Schärfste wäre ja, wenn die Plakatwände, die es dort an meinem Garten gibt, mit meinem Foto plakatiert werden würden. Ick stell´mir vor: Ick komm´uff meinen Garten und olle Krüjer grinst mir an“, freut sich der rüstige Rentner. Dass er auch noch einige Male mit der IGA als Darsteller zu tun haben wird, zeichnet sich jetzt schon ab. „Es gibt eine Anfrage von einem Regisseur, der mich für einen Dreh zu einem Video-Clip kennenlernen möchte“, verrät der 75-Jährige, der sich mit Schwimmen, Radfahren, Qi Gong und Gymnastik fit hält.
Stefan Bartylla, Titelbild: IGA Berlin 2017 GmbH; Bilder: Archiv / Manfred Krüger