Das frühere Telegrafenamt ist inzwischen ein Hotel. Foto: IMAGO / Jürgen Ritter
Das frühere Telegrafenamt ist inzwischen ein Hotel. Foto: IMAGO / Jürgen Ritter

Zum Postwesen gehörte einst auch die Übertragung von Telegrammen, und für die Organisation dessen brauchte es ein zentrales Gebäude. An der Französischen Straße in Mitte wurde schon 1864 ein erstes Telegrafenamt fertiggestellt, aber die neue Kommunikationsmethode wuchs an Bedeutung. Und Berlin wurde ebenfalls immer größer.

Zwischen 1910 und 1916 wurde an der Oranienburger Straße ein Haupttelegrafenamt errich­tet – das bis dahin teuerste Postgebäude in Deutschland. Hier wurde zunächst Funktechnik entwickelt, erst nach dem Ersten Weltkrieg begann die eigentliche Arbeit, Telegramme in jede Himmelsrichtung zu verschicken. Für die schnelle Kommunikation innerhalb des Stadtgebietes siedelte man im Gebäude auch die Zentrale der Berliner Rohrpost an.

Vom Amt zum Hotel

Das beeindruckende ­Gebäude im Stil des Neobarock wurde zur Zeit der deutschen Teilung noch einmal aufgewertet: Die ­zentrale Dienststelle der Deutschen Post der DDR zog hier ein. Nach der Wende übernahm die Telekom dieses Postgebäude – und fand 2001 einen Käufer für den Komplex. Aus dem Gebäude­teil an der Monbijoustraße entstand ein Hotel mit dem geschichts­bewussten Namen „Telegraphenamt“ – und dem Restaurant Root von Borchardt-Betreiber Roland Mary.

Text: Christopher Wasmuth