Schultüten liegen auf dem Boden.
Der VBKI fordert entschiedene Maßnahmen gegen Berliner Bildungsmisere. Bild: Imago/Sven Simon

Angesichts der akuten Bildungsmisere fordert der Verein Berliner Kaufleute und Industrieller (VBKI) den Berliner Senat dazu auf, endlich entschlossen zu handeln und gegenzusteuern.

Nach Auffassung des Vereins, der sich seit Jahren unter anderem mit dem Projekt „Berliner Lesepaten“ gemeinnützig an Berliner Schulen und Kitas engagiert, müssen insbesondere Lernerfolge künftig im Mittelpunkt schulischer Bildungsvermittlung stehen.

Anhaltende Entwicklung

VBKI-Präsident Markus Voigt: „Wir wissen alle: Die Zukunftsfähigkeit einer Wissensgesell-schaft wie der unseren lebt von den Bildungschancen der nachfolgenden Generationen. Umso erschreckender sind die Ergebnisse des jüngsten IQB-Bildungstrends, die eine bereits seit Jahren anhaltende Entwicklung bestätigen: Das Leistungsniveau von Berliner Schülerinnen und Schülern verschlechtert sich von Studie zu Studie.“


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Der Lehrermangel bleibe weiterhin eines der Kardinalprobleme im Berliner Schulsystem, schätzt der VBKI in einer Pressemitteilung ein. Auch wenn der vorgestern im Senat vor-gestellte Bericht zur personellen Ausstattung an Schulen zaghafte Fortschritte suggeriert, dürften die zusätzlichen Stellen die stark steigenden Schülerzahlen nicht annähernd kom-pensieren.

Wie schlecht es um die Leistungen von Berliner Viertklässlern tatsächlich steht, zeigt der Mitte Oktober veröffentlichte IQB-Bildungstrend. In den vergangenen fünf Jahren ist das Leistungsniveau in Berlin noch einmal deutlich gesunken, die Hauptstadt rangiert – fast schon traditionsgemäß – am unteren Ende des Bundesländer-Rankings.

Einschlägige Rankings

Besonders tragisch sei, dass kein Bundesland investiert pro Kopf mehr Geld in die Schulbil-dung der nachrückenden Generationen investieren würde. Dass die Hauptstadt dennoch regelmäßig zu den Schlusslichtern in einschlägigen Rankings gehört, sei unter diesen Vor-zeichen schwer zu ertragen. Um schnell zu Veränderungen und vor allem zu Verbesse-rungen zu kommen, fordert der VBKI, den Lernerfolg von Schülern künftig stärker in den Mittelpunkt der Bildungsvermittlung zu stellen.


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Dafür müssten systematisch Schülerleistungsvergleiche herangezogen werden, um die Unterrichtsqualität zu verbessern, eine bessere Koordination der zuständigen Stellen im Bildungswesen etabliert und für mehr Qualität wie eine stärkere Berufs- und Praxisorientierung in den Schulen gesorgt werden.

Mit seinem Pilot-Projekt „Fokus Schülerleistungen“ trägt der VBKI in Zusammenarbeit mit der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie dazu bei, die Leistungen von Berliner Schülerinnen und Schülern zu steigern – unter anderem durch eine bessere Auswertung und gezieltere Nutzung von individuellen Leistungsdaten.

Text: Redaktion