Die Dürre-Sommermonate in Europa und Deutschland häufen sich, immer wieder gibt es wochenlange Trockenperioden. Berlins Staatssekretärin Silke Karcher (Grüne) erwägt aus diesem Grund eine Nutzungseinschränkung von Wassergebrauch in der Hauptstadt.
„Man muss über Nutzungseinschränkungen in Dürresommern nachdenken“, sagte Karcher am Montag in einer neuen Folge des Tagesspiegel-Checkpoint-Podcasts „Berliner & Pfannkuchen“.
In anderen Bundesländern sei dies bereits umgesetzt worden. „Da sehen die Gesetze vor, dass bei Wasserknappheit bestimmte Nutzungen wie das Poolbefüllen oder das Rasensprengen untersagt werden können.“
In anderen (Bundes)-Ländern bereits Normalität
Und tatsächlich sind in vielen Gemeinden in Deutschland bereits ähnliche Verordnungen erlassen worden. So hat Cottbus zum Beispiel vor wenigen Wochen das Abpumpen von Wasser aus Oerflächengewässern ab 8 Uhr morgens für 12 Stunden verboten. Außerdem wird den Bürgern geraten, mit Trink-und Grundwasser sorgfältiger umzugehen und es so wenig zu nutzen wie möglich.
Laut Karcher gäbe es von den Bürgern und Bürgerinnen keine Gegenbewegung, was das Thema betrifft. Eine weitere Idee, um möglichst viel Wasser zu sparen in den regenarmen Monaten: stillgelegte Wasserwerke könnten wiedereröffnen – oder es könnten sogar neue gebaut werden.
Dürre-Grad 5 im Berliner Boden erreicht
Die anhaltende Dürre stellt inzwischen ein weltweit verbreitetes Problem dar. Norditalien ist Vorreiter in Sachen Wasser-Einschränkung. Weil es seit mehreren Wochen nicht einen Tropfen geregnet hat, haben dort dutzende Gemeinden die Notbremse gezogen und über Nacht das Trinkwasser abgestellt.
Mitte Juni erreichte der Berliner Boden die höchste von fünf Dürrestufen, wie der Dürremonitor des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung zeigt. Vor einigen Tagen regnete es wenige Stunden durch in Berlin – dies ist aber bei Weitem nicht ausreichend.
Text: Sophia Völkel