Neubau
Perspektive des Gebäudes mit renaturiertem Hof. Visualisierung: HS Architekten

Wiederverwenden statt wegwerfen soll nach Vorstellungen der Umweltverwaltung in Berlin auch in der Baubranche noch stärker zum Leitbild werden.

Die Bauwirtschaft verbrauche rund 60 Prozent der in Berlin verwendeten Rohstoffe, sagte die Staatssekretärin für Umwelt und Klimaschutz, Silke Karcher, am Mittwoch.

Klimaverträgliche Materialien

„Wenn Berlin also vor 2045 klimaneutral werden soll, müssen wir auch beim Bauen innovative Wege gehen.“

Das bedeutete ganz praktisch: „Wenn gebaut wird, dann möglichst mit wiederverwendbaren und klimaverträglichen Materialien“, sagte Karcher bei Verleihung der Preise für die besten Beiträge im Ideenwettwettbewerb „Re-Use am Bau“.

Das Thema Re-Use sei die Königsdisziplin der Abfallwirtschaft. «Man sorgt dafür, dass Produkte gar nicht Abfall werden, sondern wiederverwendet werden können und spart damit in großem Umfang Ressourcen», sagte Karcher.

Großes Potential

In der Bauwirtschaft sei das Potenzial besonders groß. „Im Schnitt wird die Hälfte der Treibhausgasemissionen, die ein Gebäude verursacht, bereits beim Bau frei und bei der Erzeugung der Materialien.“

Für den Ideenwettbewerb zu Re-Use am Bau waren 40 Bewerbungen eingegangen. Mit dem ersten Preis zeichnete die Umweltverwaltung ein Konzept für das Wohnungsbauprojekt „Ahorngarten“ aus, bei dem ein ehemaliges Studentenwohnheim unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten umgebaut wird und Mehr-Generationen-Wohnraum entstehen soll.

Wiederverwendbare Bauteile

Der zweite Preis ging mit einer Preishöhe von 1500 Euro an die BIM GmbH und das Natural Building Lab für das Projekt „Spreewatch“ und damit für die Entwicklung eines (teil-)seriellen Prototyps, einen „Typenbau Wasserrettungsdienst“ unter Verwendung von wiederverwendbaren Bauteilen.

Die drei Drittplatzierungen und ein Preisgeld in Höhe von je 1.000 Euro wurden vergeben an Spreeplan Projekt UG für die Idee „Re-Use von Dachziegeln beim Dachausbau“, an Praeger Richter Architekten für eine „Neue Umbaukultur: Umbaubarer Ausbau im Neubau“ sowie an Partner und Partner Architekten & Assiduus Development GmbH für ihr Konzept „39 M – local circular upgrade“, das zirkuläres Bauen beim Rückbau von Altgebäuden zur Anwendung bringt.

Text: Redaktion