Der rot-grün-rote Senat lehnt Pläne des Bundes für einen Weiterbau der Stadtautobahn A100 im Osten der Stadt ab.
„Was das Bundesministerium hier plant, wirkt wie aus der Zeit gefallen“, erklärte Umwelt- und Verkehrssenatorin Bettina Jarasch (Grüne) am Dienstag. „Wir haben gerade alle Hände voll zu tun, den ÖPNV auszubauen und attraktiver zu machen, den Klimaschutz zu forcieren. Dazu steigen die Energiepreise. Und jetzt soll als Priorität eine Autobahn durch die Stadt geschlagen werden?“ Das sei Verkehrspolitik von vorgestern.
„Wir brauchen keine neue Autobahn in der Stadt, wir brauchen die Mobilitätswende“, sagte Jarasch weiter. „Statt die Städte mit vielspurigen Schneisen weiter zu zerstören, muss in den ÖPNV investiert werden, in Bahnen und Busse, in Rad- und Fußwege, in die Vernetzung der Mobilität.“
Jarasch: Raum für ein lebenswertes Berlin
Die rot-grün-rote Koalition habe beschlossen, die A100-Planungen auf Eis zu legen, weil der Platz „für ein lebenswertes Berlin, für Wohnungen und Grünflächen“ gebraucht werde. „Den Weiterbau der A100 brauchen wir nicht. Ich gehe davon aus, dass sich das Bundesverkehrsministerium hier noch eines Besseren besinnt.“
Die rot-grün-gelbe Bundesregierung will den umstrittenen Weiterbau der A100 vom Treptower Park über Friedrichshain Richtung Lichtenberg so schnell wie möglich umsetzen. Für diesen 17. Bauabschnitt sei am Dienstag die Ausschreibung der Planung erfolgt, sagte die Staatssekretärin im Bundesverkehrsministerium, Daniela Kluckert (FDP), der „Berliner Morgenpost“.
Die Berliner CDU-Fraktion begrüßt die Pläne des Bundes für einen Weiterbau der A100.
Text: dpa