Ostkreuz

Er wird geliebt und gehasst – der Bahnhof Ostkreuz, der auf der Grenze zwischen Friedrichshain und Lichtenberg ermöglicht von den Zügen der Stadtbahn auf die Linien der Ringbahn umzusteigen, feiert heute sein 140-jähriges Bestehen.

Mit der Inbetriebnahme des Bahnhofs Stralau-Rummelsburg (ab 1933 Ostkreuz) und des Bahnhofs Kietz-Rummelsburg (damals noch an der Schlichtallee) erhielten am 7. Februar 1882 die Dörfer Lichtenberg und Rummelsburg ihren Anschluss an das damals effektive und  hochmoderne Verkehrsnetz. Die Eröffnung der Bahnhöfe trug damals erheblich zum Aufschwung der damaligen Vororte bei und setzte Maßstäbe für die spätere Bildung von Groß-Berlin.

Bedeutender Umsteigebahnhof

Heute ist der Bahnhof Berlin Ostkreuz ist der am stärksten frequentierte Umsteigebahnhof der Eisenbahn in Berlin. Der Bahnhof wurde zuletzt zwischen 2006 und 2018 bei laufendem Betrieb vollständig umgebaut.

Dringend notwendige Maßnahme

Jahrzehntelang hatte die Reichsbahn und auch die später zuständige Bundesbahn sowie die Deutsche Bahn AG die Komplexität und die hohen Kosten einer solchen Maßnahme geascheut. Der Bahnhof blieb seit den Reparaturarbeiten wegen Weltkriegsschäden ohne wesentliche Veränderungen und wurde ironisch als „Rostkreuz“ bezeichnet. Der Bahnhof hatte europaweit unter Nostalgiefotografen eine ganz große Fangemeinschaft, die die Kulissen des Bahnhofs aufgrund seines ruinösen Gesamtzustandes schätzten.

Wichtiger Bahnhof

Bis zum Umbau verkehrten am Ostkreuz nahzu ausschließlich S-Bahnen, seit Dezember 2015 gibt es hier auch einem Halt für Züge des Regionalverkehrs.

Mit täglich etwa 250.000 Besuchern und Reisenden pro Tag (Stand: 2019) – davon 235.000 S-Bahn-Fahrgästen[5] – ist er der dritt-verkehrsreichste Bahnhof in Berlin.[6]

Zur Einordnung Im Eröffnungsjahr 1882 erwähnte Griebens Reiseführer für Rummelsburg nur das Waisenhaus, die Berliner Eiswerke sowie das Städtische Arbeitshaus als „sehenswert“ und schilderte Lichtenberg und Friedrichsfelde als ländliches Idyll: „zwei freundliche Dörfer vor den Frankfurter Thore.“

Text: red/ylla, Bild: Museum Lichtenberg