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Flatterband statt Stau: Nichts fuhrt mehr über die Spree an der Elsenbrücke zwischen Markgrafendamm und Puschkinallee

In der Nacht zum Montag haben die Sensoren an der Elsenbrücke Alarm geschlagen. Die Tragfähigkeit der noch bestehenden Brückenelemente ist demnach nicht mehr gegeben. Seit gestern Abend ist die wichtige Brückenverbindung über die Spree für den Straßen- und den darunter führenden Schiffsverkehr bis auf Weiteres vollständig gesperrt.

Die Polizei Berlin empfiehlt allen Verkehsteilnehmern zwischen Friedrichshain und Treptow eine weiträumige Umfahrtung der Brücke an den Treptowers. Die Brücke bleibt vorerst in beiden Richtungen zwischen Markgrafendamm und Puschkinallee gesperrt.

Auch die BVG meldet Fahrplanänderungen aufgrund der Brückensperrung: die Linie M43 verkehrt aktuell nicht zwischen Beermannstraße und Tunnelstraße und auch die Busse der Linie 194 fahren nicht zwischen Bergmannstraße und Markgrafendamm.

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Still ruht es über der Spree – die Elsenbrücke zur Komplettsperrung am 13. Dezember.

Bekanntes Problem verschärft sich

Auf der mehr als 50 Jahre alten Spannbetonbrücke wurden bereits 2018 schwere Schäden festgestellt, die einen sofortigen Neubau erforderlich machen. Nach dem Rückbau des südöstlichen Brückenüberbaus erfolgen aktuell die Vorbereitungen zur Errichtung der Behelfsbrückenkonstruktion. Das Gesamtprojekt für die 187 Meter lange Brückenquerung wird in den kommenden Jahren 50 Millionen Euro kosten.

Die Arbeiten zum Aufbau einer provisorischen Alternativroute werden sich bis in das erste Quartal 2022 erstrecken. Der Verkehr sollte in der Zwischenzeit über die nordwestliche Brückenkonstruktion geführt werden – ein Plan, der in diesen Morgenstunden erst einmal pausieren muss.

Text: red/ylla, Bild: Sara Klinke