Berliner Senat plant, gewerbliche Lastenräder zu fördern. In diesem Sommer sollen Gewerbe, Vereine und Selbstständige von einem Fördervolumen von 600.000 Euro profitieren.
Vielerorts sausen die praktischen Lastenräder bereits über Berlins Straßen. Doch noch ist die Infrastruktur vielerorts nicht auf die großen Räder angepasst. Poller, Bordsteine, mangelnde Abstellflächen sind nur einige Punkte, die unter anderem vom Lastenrad-Anbieter „fLotte Berlin“ immer wieder thematisiert werden. Hinzu kommt die fehlende finanzielle Förderung. Zumindest Letzteres soll sich jetzt ändern. Berlin startet voraussichtlich bis zur Sommerpause 2021 das zweite Lastenradförderprogramm in dieser Legislaturperiode.
Die Förderung wird von der Investitionsbank Berlin (IBB) abgewickelt. Die Fördersummen belaufen sich laut Senatsmitteilung auf 1.000 Euro für ein Lastenrad ohne Elektromotor, 2.000 Euro für ein Lastenrad mit Elektromotor und 500 Euro für einen Fahrradanhänger. Davon sollen nun Berliner Unternehmen, Selbstständige und Vereine profitieren, die mindestens ein Lastenrad, E-Lastenrad oder einen Transportanhänger für gewerbliche, freiberufliche oder gemeinnützige Zwecke anschaffen wollen.
Private Förderung außen vor
„Mit dem Fördervolumen für 2021 von 600.000 Euro will Berlin einen Beitrag zur Entwicklung eines stadtverträglichen, emissionsfreien und lärmgeminderten Verkehrs leisten. Lastenräder bieten großes Potenzial für Unternehmen, von der Pflege über das Handwerk bis zur Logistik“, heißt es aus der Verkehrsverwaltung. Im ersten Lastenförderprogramm wurden 2018 private Lastenräder gefördert. Vor allem Familien ohne Pkw hatten auf eine weitere Lastenradprämie in diesem Jahr gehofft. Die Linksfraktion erklärte, dass mit der Förderung von Gewerbe-Lastenrädern eine „gemeinschaftliche Nutzung“ in den Fokus rücken soll, „anstatt 23 Stunden am Tag im Hinterhof zu stehen“.
Datum: 13. März 2021, Text: red, Bild: IMAGO/photothek