Mit der Demontage des stillgelegten Fahrgeschäftes beginnen die Sanierungsarbeiten im Spreepark
Wie man ein 31 Jahre altes, 45 Meter hohes und 220 Tonnen schweres Riesenrad mit 40 bushaltestellengroßen Gondeln zerlegt, ist seit Anfang Januar im nördlichen Teil des Plänterwalds zu beobachten. Zwei Kräne braucht es jedenfalls dafür und viele erfahrene, geschickte Hände, damit das rote Relikt des ehemaligen Spreepark-Rummels bei der Demontage nicht weiteren Schaden nimmt. Das legendäre Riesenrad soll runderneuert und bis zum Jahr 2024 als Mittelpunkt einer neuen Erlebnis- und Erholungslandschaft an derselben Stelle wieder aufgebaut werden. „Das Riesenrad“, erklärt Christoph Schmidt, Geschäftsführer von Grün Berlin bei einer Anfang Januar anberaumten Pressekonferenz, „ist eine besondere Ikone innerhalb des Spreeparks. Für uns war relativ schnell klar, dass wir mit dem Riesenrad, und mit all den anderen besonderen Hinterlassenschaften dieses ehemaligen Vergnügungsparkes ganz besonders umgehen müssen.“
Viel Detailarbeit ist gefragt
Christian Pfeuffer, verantwortlicher Leiter für die Revitalisierung des Gesamtprojektes im Spreepark erläuterte in der Folge auch die Details der Sanierungsarbeiten am Riesenrad. Nach dem Rückbau der Gondeln, Kränze und Stützen werde man sich eingehendster Materialprüfungen widmen. Mit dem aktuellen Rückbau müsse man bis Ende Februar fertig sein, denn im März werde im Plänterwald die Brutzeit beginnen. Für das Gesamtprojekt Riesenrad habe man vier Millionen Euro Budget veranschlagt.
Altes bewahren und mit Neuem ergänzen
„Wäre es nicht besser gewesen, einfach ein neues Riesenrad zu kaufen?“, lautete nun die kecke Frage aus dem anwesenden Journalistenkreis. Der begegnete der Grün-Berlin-Chef schließlich mit einem grundsätzlichen Konzeptansatz: Altes einfach so durch Neues zu ersetzen, sei in diesem Fall tabu. Unter dem Motto „Kunst, Kultur, Natur“ solle eine attraktive, gleichwohl auch nachhaltige Feelgood-Oase für Stadtmenschen geschaffen werden, in der Altes mit Neuem verquickt werde. Schmidt meint dabei auch ein „Gesamtensemble“, samt „Eierhäuschen“, das mit seiner Gastronomie bereits 2022 eröffnet werden soll. Ein hehrer Anspruch begleitet das Ganze also, der mit einer stolzen Gesamtinvestitionssumme von 70 rund Millionen finanziert wird.
Dieser Beitrag entstand in Kooperation mit der Redaktion des Berliner Kurier.
Datum: 14. Januar 2021, Bild: Bils: imago images/Bernd Friedel, Text: red/ Markus Lotter