Wie kann der Bezirk den von der Corona-Krise gebeutelten Unternehmen helfen? Darüber diskutieren die Fraktionen des Bezirksparlaments im Rahmen des „Thema des Monats“.
Dabei plädieren vor allem die SPD und die Linken dafür, Unternehmen und Einzelhandel durch weitere Maßnahmen zu unterstützen. Etwa durch Stundungen beziehungsweise Senkungen bei Gewerbemieten, die drohende Geschäftsaufgaben verhindern könnten.
„Um die Gastronomie zu unterstützen und den temporären Betrieb auf öffentlichen Freiflächen, wie etwa Parkplätzen, auch im Winter zu gewährleisten, müssen ökologisch nachhaltige Alternativen zu Heizpilzen gefördert werden“, fordert der Sprecher für Umwelt- und Klimaschutz der Linken, Sebastian Dieke. Das Bezirksamt solle deshalb ein nachhaltiges Konzept entwerfen, das über die bis Ende März beschlossenen Vereinbarungen des Gastro-Gipfels hinausgeht und der Gastronomie möglichst den durchgängigen Betrieb während aller Jahreszeiten ermöglicht.
Mehr Beratungsmöglichkeiten anbieten
Außerdem soll die bezirkliche Wirtschaftsförderung mehr als bislang als Anlauf- und Beratungsstelle für alle Anliegen und Fragen von Selbstständigen und Unternehmen werden. Problem dabei: Aktuell besteht die Wirtschaftsförderung aus zwei Mitarbeitern. „Wo das Bezirksamt an seine Grenzen stößt, ist Kooperation gefragt. Im Nachbarbezirk Mitte ist es gelungen, mit Senat und IHK eine spezialisierte Beratung für Kleinunternehmen einzurichten. Dort zeigt ein Expertenteam den Selbstständigen Wege aus der Krise“, bringt Christoph Wapler von den Grünen ein.
Lokale Geschäfte und Hotels unterstützen
Die CDU-Fraktion wiederum kritisiert, dass in Sachen Marketing und Werbung für den Bezirk zu wenig passiert sei. Etwa, wenn es darum geht, Touristen in den Westen zu locken. „Der Bezirk Steglitz-Zehlendorf macht mit #kauflokalsz Werbung für lokale Geschäfte auf seinen sozialen Kanälen. Und der Bezirk Treptow-Köpenick warb bereits im Sommer mit seinem Tourismusverein tatkräftig um Touristen – zur großen Freude der Hoteliers und Gastronomen.“
Charlottenburg-Wilmersdorf, so seine Ansicht, habe in diesen Belangen noch Nachholbedarf. Wie die Charlottenburg-Wilmersdorfer die Corona-Krise und ihre Folgen wirtschaftlich meistern, wird sich in den kommenden Monaten zeigen.
Datum: 10. Januar 2021, Text: kr, Bild: imago images/photothek