Funktionstüchtiger Flugsimulator
Zwei Jugendliche im Flugsimulator

Berliner Sparkasse zeichnet Berliner Ehrenamtsinitiativen mit dem Roman-Herzog-Preis aus

Ein Kinder- und Jugendzirkus, der junge Menschen bei ihrer Entwicklung stärkt, eine Werkstatt, die sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche fördert, ein Verein, der sich dafür einsetzt, dass Lebensmittel wieder mehr wertgeschätzt wer-den – die Finalisten des Roman Herzog Preises 2020 machten es der Jury nicht leicht. Die Entscheidung ist dennoch gefallen: In diesem Jahr verleiht die Berliner Sparkasse den Roman-Herzog-Preis an Die Fliegerwerkstatt, die seit 2014 benachteiligte junge Menschen mit handwerklichen Projekten fördert.

Tolle Initiativen

„Zeiten wie diese zeigen uns besonders deutlich, wie unschätzbar wertvoll gesellschaftliches Engagement für das Miteinander ist,“ so Dr. Johannes Evers, Vorstandsvorsitzender der Berliner Sparkasse, in seiner Videobotschaft an die drei Finalisten des Preises. „Ich bin immer wieder beeindruckt von den tollen Initiativen, die Berlin lebenswerter machen und damit weit über unsere Stadtgrenzen hinausstrahlen. Wir freuen uns, dies mit dem Roman Herzog Preis zu würdigen.“

Gute Taten

Träger der Fliegerwerkstatt ist die gemeinnützige GmbH Social Return. Gegründet und mit Startkapital ausgestattet wurde die Firma von der selbständigen Personalberaterin Cornelia Dimas und André Wall, der seit vielen Jahren in verschiedenen leitenden Funktionen in der Luft- und Raumfahrtindustrie tätig ist. „Unser Name hat zwei Bedeutungen.

Social Return bedeutet einerseits, dass Menschen hier etwas in die Gesellschaft zurückgeben können: gute Taten, Spenden, Wissen, Talent, Liebe und Aufmerksamkeit, die sie im Laufe ihres Lebens erfahren haben. Social return steht aber auch dafür, dass Unternehmen etwas zurückgeben können. Denn neben dem Gewinn (financial return), den sie nun einmal produzieren müssen, haben Unternehmen auch die Pflicht, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. Social Return schafft Orte und Projekte, an denen Firmen einen aktiven, sozialen Beitrag leisten können“, erklären die beiden Gründer ihre Motivation.

Junge Menschen

Die Fliegerwerkstatt im ehemaligen Flughafen Tempelhof bietet Erfahrungsraum mit handwerklichem Schwerpunkt auf 1.400 Quadratmetern. Im letzten Schuljahr haben 400 junge Menschen aus über 16 Nationen hier ihre Projektideen umgesetzt. Die Angebote richten sich an Jugendliche zwischen zwölf und 25 Jahren. Sie kommen entweder im Rahmen einer Schulkooperation oder nach der Schule in ihrer Freizeit.

Die Berliner Sparkasse ehrt den Preisträger mit 20.000 Euro, die anderen beiden Finalisten erhalten jeweils 5.000 Euro. Der Preis wurde 2017 zu Ehren von Roman Herzog ins Leben gerufen, der über viele Jahre Kuratoriumsvorsitzender der Stiftung Brandenburger Tor, der Kulturstiftung der Berliner Sparkasse, war.

Fähigkeiten fördern

Gewürdigt werden damit Berliner Projekte oder Initiativen, die Unternehmertum wirkungsvoll mit gesellschaftlichem Engagement verbinden und sich in besonderer Weise für die Weiterentwicklung der Gesellschaft und deren Zusammenhalt stark machen. Darüber hinaus sollen die Projekte das Potenzial haben, aufgrund ihres Vorbildcharakters in die gesamte Bundesrepublik auszustrahlen.

Die beiden anderen Finalisten sind CABUWAZI (chaotisch bunter Wanderzirkus). 1995 von Karl Köckenberger ins Leben gerufen, zählt er heute zu den größten Kinder- und Jugendzirkussen Europas. Die ehrenamtlichen Mitglieder des Vereins „Restlos Glücklich“ engagieren sich dafür, dass Lebensmittel wieder mehr wertgeschätzt werden. So initiieren sie Projekte, mit denen sie Menschen bewegen wollen, bewusster zu konsumieren und mehr zu verwerten statt zu verschwenden.

Datum: 9. November 2020, Text: Manfred Wolf, Bild: Fliegerwerkstatt