Statt einer Sportarena entstand auf dem Gelände des Stadions der Weltjugend die neue BND-Zentrale.
Mit einer Zuschauerkapazität von 70.000 und einer Gesamtfläche von 131.000 Quadratmetern war das Stadion der Weltjugend im Bezirk Mitte von Ost-Berlin, welches im Jahr 1950 als Walter-Ulbricht-Stadion eröffnet wurde, eines der größten Leichtathletik- und Fußballstadien der DDR. Hier fanden jährlich die FDGB-Pokalfinals statt. Das Stadion der Weltjugend diente außerdem als Spielstätte für einige besondere deutsch-deutsche Duelle.
Abriss für Olympia
So war es am 25. Dezember 1951 Veranstaltungsort für das erste von zwei sogenannten „Aussöhnungsduellen“ zwischen dem West- und Ost-Berliner Fußballverband. Dabei gewann die Ost-Berliner Stadtauswahl vor 55.000 Zuschauern mit 3:2 über die Stadtauswahl West-Berlins. Als sich Berlin aber um die Olympischen Sommerspiele 2000 zu bewerben begann, wurde der Sporttempel abgerissen. Mit dem Ziel, auf dem Areal eine hochmoderne Olympia-Spielstätte zu bauen. 32 Millionen Mark kostete der Abriss.
BND baut Zentrale
Schließlich erhielt jedoch nicht Berlin, sondern Sydney den Zuschlag für Olympia. Ab 1993 lag das Gelände brach und wurde sporadisch etwa für Golf, Beachvolleyball und Mountainbiking genutzt. Im Oktober 2006 dann begann der Bundesnachrichtendienst mit dem Bau seiner neuen Zentrale an diesem Ort. Zwölf lange Jahre später zogen die BND-Mitarbeiter in das hochmoderne Gebäude an der Chausseestraße. In der Berliner Zentrale arbeiten rund 4.000 Menschen, darunter auch die Leitung des BND.
Text: Sara Klinke, Bilder: IMAGO / Stefan Zeitz, Sara Klinke