Berlin (dpa/bb) – Um die Sturmschäden in seinen Wäldern zu beseitigen, braucht der Bezirk Reinickendorf finanzielle Hilfe vom Land Berlin. Sie sei dazu bereits im Gespräch mit Finanzsenator Stefan Evers (CDU), sagte Bezirksbürgermeisterin Emine Demirbüken-Wegner (CDU) im RBB-Inforadio.
Eine abschließende Summe lasse sich noch nicht nennen, weil nach dem Sturm noch immer nicht alle Bereiche der Wälder erkundet worden seien. Nach bisherigen Einschätzungen liege die Schadenssumme schon bei vier Millionen Euro, es gebe aber jeden Tag neue Meldungen über weitere Schäden, sagte die Bezirksbürgermeisterin.
Bezirksbürgermeisterin will den Katastrophenfall ausrufen können
Demirbüken-Wegner forderte aber nicht nur Geld, sondern weitere Konsequenzen: Sie hält es für notwendig, dass künftig auch auf kommunaler Ebene der Katastrophenfall ausgerufen werden kann. Nur so seien die Bezirke in der Lage, die notwendige Hilfskette aus Polizei, Feuerwehr und Katastrophenschutz zu alarmieren. Bisher sei das nur auf Landes- oder Bundesebene möglich.
Bei zwei Stürmen in der ersten Julihälfte waren die Schäden im Spandauer und Tegeler Forst besonders groß. Beide Waldgebiete sind weiterhin gesperrt und manche Bereiche noch nicht wieder erreichbar.
Der Schaden der umgestürzten oder gebrochenen Bäume wurde nach den Stürmen auf eine Holzmasse von rund 35.000 Kubikmetern geschätzt. Nach einer Bewertung der Berliner Forsten wird es 50, 80 oder 100 Jahre dauern, bis im Tegeler und Spandauer Forst wieder ein gleichwertiger Wald wie vor den Stürmen steht.