Ein Trinkbrunnen sprudelt in Potsdam.
Ein Trinkbrunnen sprudelt in Potsdam. Foto: Wilhelm Pischke/dpa

Potsdam (dpa/bb) – Öffentlich zugängliche Trinkwasserspender sind in Brandenburgs Städten rar gesät. «Wir haben derzeit in Potsdam zwei öffentliche Trinkwasserbrunnen», sagte ein Sprecher der Landeshauptstadt der Deutschen Presse-Agentur. Ein weiterer Trinkwasserbrunnen soll demnach nahe dem Brandenburger Tor auf der Flaniermeile Brandenburger Straße errichtet werden. Dabei verweist die Stadt darauf, dass das Aufstellen eine freiwillige Aufgabe sei.

Die Kosten sind nicht unerheblich: Laut Stadtverwaltung belaufen sich die Einmalkosten zur Anschaffung auf insgesamt rund 15.000 Euro. Hinzu kämen laufende Kosten, unter anderem durch monatliche Wasserproben, Reinigungsarbeiten oder die alljährliche Außerbetriebnahme. So entstünden jährlich rund 6600 Euro zusätzlicher Kosten, führte der Sprecher aus. Über die Kosten für das Wasser wurden keine Angaben gemacht.

In Frankfurt (Oder) gibt es aktuell keinen einzigen öffentlichen Wasserspender. «Geplant waren im Jahr 2020 Trinkwasserspender an sieben Standorten in öffentlichen Gebäuden. Diese konnten jedoch nicht umgesetzt werden, da es in einem durchgeführten Vergabeverfahren an wirtschaftlichen Angeboten mangelte», erklärte eine Sprecherin der Stadtverwaltung. Auch Risikoabwägungen wegen Vandalismus und Folgeschäden hätten zu diesem Ergebnis geführt.

Positives Beispiel für die Trinkbrunnenversorgung ist die Stadt Neuruppin (Landkreis Ostprignitz-Ruppin). Hier gebe es aktuell fünf öffentliche Wasserspender, unter anderem am Rathaus, Spielplätzen sowie einer Laufstrecke, erklärte ein Sprecher. Zudem ist ein weiterer Trinkbrunnen geplant. Die Kosten für die Installation belaufen sich nach Angaben des Sprechers auf etwa 6000 Euro pro Trinkbrunnen.

In Oranienburg gibt es an «den beiden am stärksten frequentieren Orten im Zentrum der Stadt bereits Trinkwasserspender», wie eine Sprecherin der Stadtverwaltung erklärte. Diese würden auch gern genutzt. Weitere Wasserspender seien allerdings nicht geplant, «grundsätzlich können wir uns das aber vorstellen». Stattdessen gebe es seitens der Stadt Überlegungen zu einem sogenannten Sprühnebelbogen,der an heißen Tagen für Abkühlung und Erfrischung sorgt.

Für die Brunnen sind nach Angaben der Städte hohe Hygienestandards vorausgesetzt. Sie müssen unter anderem so aufgestellt werden, dass sich keine Tiere wie Vögel oberhalb des Trinkbrunnens aufhalten können. Aus den Hygienegründen muss das Trinkwasser meist ununterbrochen herausströmen. Es gibt nur wenige Trinkbrunnen mit Spendertaste. Hier würde über Intervallspülungen die Anlage gereinigt.