Millionen Menschen aus besetzten Gebieten wurden in der NS-Zeit verschleppt und zur Arbeit gezwungen. (Archivbild)
Millionen Menschen aus besetzten Gebieten wurden in der NS-Zeit verschleppt und zur Arbeit gezwungen. (Archivbild) Foto: Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/ZB

Berlin (dpa) – Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier erinnert am Dienstagabend an die Gründung der Stiftung zur Entschädigung ehemaliger NS-Zwangsarbeiter und anderer Opfer vor 25 Jahren. Zum Festakt im Jüdischen Museum Berlin sind auch zehn Überlebende der nationalsozialistischen Verfolgung eingeladen.

Die Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) war im August 2000 nach jahrelangem Vorlauf ins Leben gerufen worden. Deutsche Unternehmen, die zum Teil von Zwangsarbeit profitiert hatten, und der Bund verpflichteten sich jeweils zur Zahlung von fünf Milliarden D-Mark (knapp 2,6 Milliarden Euro) als Stiftungsvermögen. Als symbolische Anerkennung für ihr Leid wurde Opfern bis zu 15.000 Mark in Aussicht gestellt. 


Bis 2007 zahlte die Stiftung nach eigenen Angaben 4,4 Milliarden Euro an mehr als 1,66 Millionen Menschen aus fast 100 Ländern aus. Die Zahl der nach Deutschland verschleppten und ausgebeuteten Gefangenen wird auf 13 Millionen geschätzt. Rechnet man auch die Zwangsarbeit in besetzten Gebieten ein, sollen 26 Millionen Menschen betroffen gewesen sein.

Inzwischen ist die Aufgabe der Stiftung vor allem Bildungsarbeit. Sie engagiert sich nach eigenen Angaben gegen Geschichtsrevisionismus, rechtsextreme Tendenzen und Diskriminierung und für Demokratie und Menschenrechte. Dafür hat sie mit mehr als 313 Millionen Euro mehr als 6.000 Projekte gefördert.