Berlin (dpa) – Hertha BSC will nach zwei kargen Spielzeiten den Abschied aus der 2. Fußball-Bundesliga einleiten. «Das Ziel ist klar definiert, da brauchen wir nicht drum herumzureden», sagte Sportdirektor Benjamin Weber zu den Ambitionen der Berliner und freut sich jetzt schon auf «eine erfolgreiche Saison». Die Anhänger quittieren die Ambitionen. Bei der offiziellen Saisoneröffnung waren über 17.000 Fans in den Olympiapark gepilgert.
Vom «Sauhaufen» zum Fundament
Anlass zur Hoffnung gibt die Mannschaft, die anders als in den Vorjahren kein fragiles Gebilde oder gar einen «Sauhaufen» bildet, wie der frühere Stürmer Florian Niederlechner das letzte Bundesliga-Team bezeichnet hatte.
Angetrieben vom voll ambitionierten Fabian Reese und Kapitän Toni Leistner tritt das Team im Training und den bisherigen Testspielen als homogene Einheit auf, die die vorgegebenen Ziele verinnerlicht hat.
«Wir haben im Endspurt der vergangenen Saison schon ein Fundament gelegt und eine Grundbasis an Spielern gehalten», sagte Abwehrchef Leistner. «Wir haben auf der einen oder anderen Position noch einmal nachgelegt und ich hoffe, dass wir auf der einen oder anderen Position auch noch qualitativ nachlegen.»
Nehmerqualitäten im Testspiel
Denn die zahlreichen Verletzten dünnen den Kader aus. Leitl fehlen die Alternativen, weshalb der 47-Jährige die Woche im Trainingslager in Kitzbühel nicht ausnahmslos als gut beurteilte: «Es lief nicht ganz so, wie ich es mir gewünscht hätte.» Trotzdem zeigte die ersatzgeschwächte Mannschaft im letzten Test bei Austria Wien Nehmerqualitäten und siegte mit 2:1.
«Wir haben in den letzten Monaten Schritte in die richtige Richtung gemacht und ich glaube, unser aller Ziel ist es, aufzusteigen. Ab dem übernächsten Freitag werden wir das angehen», sagte Angreifer Reese mit Blick auf die Auswärtspartie bei Schalke 04 am 1. August, die die neue Spielzeit eröffnet.
Der Topscorer hat sich während des Sommerurlaubs verlobt und war nur kurz bei der Saisoneröffnung. Der gebürtige Kieler versprach aber, «dass wir im Mai gemeinsam etwas zu feiern haben». Als Einladung zu seiner Hochzeit war dies nicht gemeint.